Als die Aargauer Ständerätin Marianne Binder-Keller in der Sicherheitskommission den Vorschlag lancierte, einen mit 15 Milliarden Franken dotierten Fonds zu bilden, um daraus Armee-Aufrüstung und Ukraine-Hilfe an der Schuldenbremse vorbei zu finanzieren, ging fast ein Aufschrei durchs Land.

Gestern hat nun der Ständerat dieses Ansinnen wie erwartet bachab geschickt.

Keinen guten Eindruck während der Debatte hinterliess dabei ausgerechnet die Initiantin dieses Vorstosses: Ständerätin Marianne Binder-Keller.

Sie hätte zu Beginn der Diskussionen ihren Vorschlag ausführen und begründen sollen. Stattdessen musste sie sich bei ihren Ratskollegen entschuldigen, sie sei noch nicht bereit.

Der Ständerat musste sich minutenlang gedulden, bis Binder-Keller ihr Votum im Computer endlich fand. Es war zum Fremdschämen.

Eine Ratskollegin Binders empfand es denn auch als peinlich. Seriöses Vorbereiten zu einem wichtigen Geschäft geht anders.

Der Ständerat ist eine Ratskammer mit vielen ungeschriebenen Gesetzen. Mit Auftritten à la Binder-Keller macht man sich nicht gerade beliebt in der kleinen Kammer.