Die Krise fordert weiter ihren Tribut: Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist im vergangenen Quartal um 26,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dies zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Seit Juni 2023 nehmen die Firmenpleiten im zweistelligen Prozentbereich durchgängig zu.

In den ersten drei Monaten 2024 meldeten insgesamt 5209 Unternehmen Insolvenz an. Auch im Vergleich zum ersten Quartal 2020, kurz vor den von Sonderregelungen geprägten Corona-Krisenjahren, gab es einen Anstieg um 11,2 Prozent.

Der Trend zeigt weiter nach oben: Im Mai 2024 wurden 25,9 Prozent mehr Regelinsolvenzen beantragt als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Wiesbadener Statistiker beobachteten seit Juni 2023 kontinuierlich zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich.

Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen dieses Jahr auf etwa 20.000 steigen wird. Ursachen sind unter anderem die Belastungen aus den Corona-Jahren, hohe Energiepreise und gestiegene Zinsen. Darüber hinaus sind Ausnahmeregelungen ausgelaufen, mit denen der Staat während der Pandemie versucht hatte, eine Pleitewelle abzuwenden.

Für 2023 zählte das Statistische Bundesamt 17.814 Firmenpleiten, was trotz eines Anstiegs ein vergleichsweise niedriger Wert im langjährigen Vergleich ist. Auf dem Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 rutschten fast 33.000 Unternehmen in die Zahlungsunfähigkeit.