Die EU hat 2024 mehr Flüssigerdgas (LNG) aus Russland importiert als je zuvor – trotz der seit dem Ukraine-Krieg verhängten Sanktionen. Laut Berichten der Financial Times und Bloomberg beliefen sich die Importe auf 16,5 Millionen Tonnen – ein Anstieg im Vergleich zu den bisherigen Höchstwerten von 15,18 Millionen Tonnen 2023 und 15,21 Millionen Tonnen 2022.

Während Lieferungen durch russische Gaspipelines stark reduziert wurden und Importe von russischem Öl und Kohle verboten sind, bleibt Flüssiggas eine Ausnahme. Laut Experten sind vor allem die niedrigen Preise für russisches LNG vom Jamal-Terminal ein entscheidender Faktor. Es ist «deutlich günstiger» als Gas aus den USA. Der Anteil russischen Flüssiggases an den EU-Gesamtimporten stieg 2024 auf 20 Prozent, gegenüber 15 Prozent im Vorjahr.

Die EU-Kommission plant, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland bis 2027 zu beenden. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat zuletzt angekündigt, die Einfuhren aus den USA zu erhöhen, um auch Druck des designierten US-Präsidenten Donald Trump zu begegnen, der mit hohen Zöllen droht​.