Ob die eingesetzten Schafböcke nun wirklich homosexuell oder einfach etwas lustlos sind, weiss niemand. Sicher ist: Es gibt solche, die sich nicht besonders für weibliche Schafe interessieren und damit als Zuchttiere ungeeignet sind. Es bleibt nur die Schlachtbank.

Diesen Schafböcken gibt nun ein Bauernhof in Nordrhein-Westfalen ein neues Zuhause. Eingesetzt werden sie zur Gewinnung von Wolle. Das Ergebnis wird als «mutiges Fashion-Statement für die LGBTQUIA+-Community» bezeichnet.

Zwei Designer verarbeiten die Wolle von derzeit zwanzig Tieren zu verschiedenen Accessoires. Für das korrekte modische Bekenntnis muss man allerdings tief in die Tasche greifen: Die Preise bewegen sich zwischen 40 (Schnürsenkel) und 80 Euro (Mütze).

Marketingtechnisch ist das natürlich ein Geniestreich. Die Verquickung mit einer politischen Aussage wirkt aber eher peinlich. Warum müssen Schafböcke mit mangelhafter Libido für Zeitgeistentwicklungen von Menschen herhalten? Und inwiefern soll die Aktion ein Zeichen gegen die Diskriminierung von Homosexuellen setzen?

Werden lustlose Schafböcke geschlachtet, werden sie nicht zum Opfern von Schwulenhassern, sondern haben einfach aus wirtschaftlichen Gründen ausgedient, weil sie keinen Nachwuchs zeugen. Das aber gilt für alle Nutztiere, wie schon der Name sagt. Wer nichts nützt, hat ausgedient.

Ob die Rechnung für die Wollproduzenten wirklich aufgeht, ist zweifelhaft. Denn LGBTQ-Aktivisten, die etwas auf sich halten, sollten doch wohl bitte auch gleich Veganer sein. Und für diese sind tierische Produkte tabu – selbst wenn sie von einem Trans-Schaf mit Migrationshintergrund stammen würden.