Jede Debatte über den Kanzler, den man nicht austauschen kann, «schadet allen», kommentierte der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder die parteiinterne Diskussion um mögliche SPD-Kanzlerkandidaten. Damit reagierte er auf jüngste Diskussionen, die Olaf Scholz trotz seiner Rolle als Kanzler der Ampelkoalition als Kandidaten für die nächste Bundestagswahl in Frage stellen. Schröder betonte in der Süddeutschen Zeitung, dass es der SPD nicht zustehe, «den eigenen Bundeskanzler zu demontieren». Stattdessen lobte er Scholz für dessen «ordentlichen Job».

Im Hinblick auf die Herausforderungen der Dreierkoalition aus SPD, Grünen und FDP zeigte Schröder Verständnis für Scholz und verglich die gegenwärtige Lage mit der Regierungszeit seiner eigenen rot-grünen Koalition von 1998 bis 2005. Diese sei einfacher gewesen, da sie aus weniger Parteien bestanden habe.

Besondere Anerkennung fand Verteidigungsminister Boris Pistorius, der laut Schröder seine Sache sehr gut macht. Gleichzeitig mahnte der Altkanzler zur Vorsicht: Die öffentliche Debatte über mögliche Kanzlerkandidaten schade nicht nur der Partei, sondern auch dem Kandidaten selbst. «Es werden beide dadurch beschädigt», so Schröder.