Erstmals seit mehr als fünfzig Jahren verlassen mehr Menschen Schweden, als ins Land einwandern. Grund dafür ist die Migrationspolitik, die seit der Willkommenskultur 2015 zu einer der restriktivsten in Europa geändert wurde, wie die Sonntagszeitung berichtet.

Zu den Massnahmen zählen unter anderem strenge Grenzkontrollen, die 2016 eingeführt wurden. Transportanbieter sind verpflichtet, nur noch Passagiere mit gültigen Identitätsnachweisen nach Schweden zu befördern. Auch hinsichtlich des Familiennachzugs gelten in hohe Hürden: Zuwanderer müssen nachweisen, dass sie ihren Verwandten den Unterhalt garantieren können. Zudem erhalten Flüchtlinge nur noch einen befristeten Schutz, der nach drei Jahren überprüft wird.

Abgelehnte Flüchtlinge erhalten in Schweden keine Sozialhilfe mehr und müssen nach Ablauf der Ausreisefrist das Land verlassen. Im vergangenen Jahr wurden 11.000 Aufenthaltstitel entzogen. Ausserdem wird die freiwillige Rückkehr ins Herkunftsland mit einem finanziellen Anreiz von zirka 900 Franken unterstützt.

Dadurch ist die Zahl der Asylgesuche in Schweden im ersten Halbjahr 2024 um 27 Prozent auf 5600 gesunken.