Dieser Text erschien zuerst auf Inside Paradeplatz.

Waren das noch Zeiten, als unsere Bundesräte wie auf einem Laufband in die Ukraine flogen. Sie gaben Millionen für die Landeerlaubnis und versprachen Milliarden, um sich Freund von Wolodymyr nennen zu dürfen.

Allen voran die beiden Bundesräte und Weltpolitiker Ignazio Cassis, FDP-Aussenminister, und Viola Amherd, Mitte-Bundespräsidentin, die sich in die Arme des gerissenen Volksschauspielers stürzten.

Es floss die direkte Hilfe aus der Schweiz, damit der ukrainische Staat nicht zusammenbricht. Es floss die Direkthilfe für den Wiederaufbau dort zerstörter Städte und Gemeinden.

Es flossen, dies vor allem, die Versprechungen, man werde «den lieben Freund Wolodymyr» nie allein lassen gegen das Monster Wladimir aus Russland.

4,4 Milliarden Franken liess sich die Schweiz die Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge kosten. Ob das alles ist, darf bezweifelt werden.

In vielen Gemeinden werden solide Auffanglanger aus Beton und Stein gebaut; man will sich, in Erinnerung an die hochgebildeten Ungarn-Flüchtlinge des Jahres 1956, nicht lumpen lassen.

Die Flucht-Ukrainer, mit oder ohne Bentley vor der Haustür, wollen aber nicht arbeiten. Sorry, kann nicht Deutsch. Sorry, Putzfrau, das geht schon gar nicht.

Kurzum, die Schweiz steckt in der Ukrainer-Falle, wie Deutschland und andere Staaten auch.

Wäre da nicht Donald Trump, der innert neunzig Minuten eine Regelung ausarbeitet, die jetzt beide umsetzen wollen.

Das von den Russen eroberte Land, einschliesslich der Krim und des Donbass, bleibt in deren Besitz.

Die Ukraine wird von der Nato nicht aufgenommen; von der EU ist bisher nicht die Rede.

Es wird, was sich bisher niemand vorstellen konnte, über den Kopf von Wolodymyr, des Volkshelden Kopf hinweg, direkt entschieden.

Tiefe Stille in der Schweiz.

Die EDA-Diplomaten lassen die Köpfe hängen wie Tulpen ohne Wasser.

Ihr Chef, Ignazio Cassis, denkt über die Undankbarkeit der Zeitläufe nach.

Viola Amherd betet jeden Tag, dass ihr bevorstehender Austritt aus der Landesregierung keine heimischen Reaktionen mehr auslöst. Sie will nie mehr ihren Kopf vorwitzig aus der Reihe der Diplomaten von Weltruf herausrecken.

Er könne sonst fallen.

Donald Trump hat die Schweizer Aussenpolitik samt Bürgenstockfest, wo noch Kamala Harris dem Volk zuwinken durfte, in den Abfalleimer der Geschichte geworfen.

Pete Hegseth, schon wieder einer dieser unmöglichen Ungarn, hat den EU-Aussenministern die Köpfe gerieben. Seine zentrale Botschaft: Macht Euren Mist in der Ukraine allein.

Er sprach nicht darüber, was Donald Trump in seinem Neunzig-Minuten-Gespräch «dem lieben Wladimir» angeboten hat.

Gebt mir Bodenschätze der Ukraine im Wert von 500 Milliarden US-Dollar zur Abgeltung jener 100 Milliarden, die das amerikanische Volk in Euch investiert hat.

Aus Bern war nur zu hören, wir möchten noch einmal 1,5 Milliarden nach Osten senden, davon 500 Millionen für Geschäfte Schweizer Firmen in der Ukraine.

Verstehen meine Leser den Unterschied?

Trump will einen drei- bis vierfachen Gewinn. Unser Bundesrat gibt sich mit einem Drittel zufrieden.

Die USA wollen keinen Soldaten mehr in die Ukraine senden und das zerstörte Land schon gar nicht aufbauen.

An unsere Adresse gerichtet: Der Aufbau ist eure Sache, die Abwehr Putins ebenfalls.

Wladimir Putin als grosser Sieger?

Unsere Politiker sagen nichts mehr. Der Auslandchef der NZZ, ein eiskalter Krieger, wird ersetzt durch einen Vertreter der jungen Generation, Benedict Neff, der bereits das NZZ-Feuilleton gerettet hat und am 1. März die Auslandredaktion übernimmt.

Das neue Spiel beginnt.

Dümmer als die Schweizer Politiker und Redaktoren, sei es vom Tagi oder vom SRF-Staatssender, waren nur die Deutschen.

Ob Baerbock oder Habeck, alle wollten sie die Ukraine und «Freund Wolodymyr» retten.

Vergebens.

Die deutschen und andere Weltklasse-Manager jubelten noch im Januar auf dem WEF in Davos Selenskyj zu, obwohl man schon ahnen durfte, dass seine Zeit abgelaufen war.

Grosse Gewinner sind alle, die sich als Putinisten beschimpfen lassen mussten, Roger Köppel an der Spitze.

Sie hatten die richtige Nase oder Erfahrung. Russland ist auf dem Felde unbesiegbar.

Arme Schweiz, wählen wir jetzt wieder einen Bundesrat in der Nachfolge der unseligen Amherd, der von Militärfragen keine Ahnung hat.

Wählen wir wieder einen Bundesrat, der nicht Englisch/Amerikanisch kann, eine Sprache, die weltweit dominiert.

Und Christoph Blocher, 84, hört wieder die Trompete. Er allein könne die Schweiz retten; dafür stehe er zur Verfügung.

Bekennen wir uns endlich dazu, dass unser Platz am Katzentisch der Weltgeschichte der beste ist, wenn wir aus der Schweiz eine gated city mit zehn Millionen. Einwohnern machen.

Dazu brauchen wir nicht alle, die zu uns kommen wollen, aber die Besten.

Schlechte haben wir zu Genüge.

Das ist immens gefährlich in einer Zeit, wo Diplomatie zu einem Hochleistungssport geworden ist