Das US-Justizministerium (DOJ) macht Jagd auf mögliche Steuerhinterzieher. Dabei gerät auch der Schweizer Finanzplatz erneut unter Beschuss. Die US-Behörde verdächtigt die Trident Trust Group (TT Group), Steuern vor dem Fiskus zu verstecken.

Ins Kreuzfeuer der US-Justiz sind unter anderem auch die Trident Corporate Services AG und Trident Trust (Switzerland) AG geraten, beides Schweizer Unternehmen, die der TT Group angehören.

Die US-Justiz will die Firmen, die für reiche Kunden im Bereich Vermögenverwaltung in Zürich und Genf tätig sind, genauer unter die Lupe nehmen. Dies geht aus einem John-Doe-Summons-Antrag hervor.

Das DOJ beantragte am 17. Dezember 2024 bei einem Bundesgericht in New York, Zugang zu den Daten von sieben «Korrespondenzbanken» der TT Group zu gewähren.

Konkret will das DOJ US-Steuerzahler ausfindig machen, die zwischen 2014 und 2023 die Dienste der TT Group in Anspruch genommen haben.

Neben den Bankdaten sollen zudem Fedex-, DHL- und UPS-Sendungen untersucht werden, von denen die TT Group respektive deren Kunden Gebrauch machten.

Brisant: Unter den Korrespondenzbanken der TT Group ist auch die UBS AG aufgelistet. Die US-Behörden verlangen von der Schweizer Bank, entsprechende Kundendaten preiszugeben. Damit bringen die USA die Schweizer «Megabank», deren Kundendaten bereits 2009 einst in den USA landeten, erneut arg in Bedrängnis.

Die Frage stellt sich: Wird die UBS mit den US-Behörden kooperieren und Kunden ans Messer der US-Justiz liefern? «Wir kommentieren diese Sache nicht», sagt UBS-Mediensprecherin Simone Meier auf Anfrage der Weltwoche.

Sogenannte John-Doe-Summons-Anträge» setzen die USA als Waffe ein, um an Informationen über eine bestimmte Klasse von Verdächtigen zu gelangen, deren Namen nicht bekannt sind.

John-Doe-Summons-Anträge kamen in der Vergangenheit wiederholt zum Zuge. So etwa auch im Zusammenhang mit dem Steuerstreit ab 2012 mit der Schweizer Bank Wegelin & Co., an deren Kundendaten die US-Behörden ebenfalls gelangten.

Das DOJ begründet ihr Vorgehen heute damit, dass Kunden der TT Group es versäumt hätten, der US-Steuerbehörde IRS «ihre ausländischen Bankkonten, Vermögenswerte und Unternehmen offenzulegen».

Auf Anfrage der Weltwoche entgegnete ein Sprecher der TT Group: «Trident Trust informiert proaktiv die zuständigen Behörden, wenn Compliance-Prozesse Anlass zu Bedenken geben.» Bestehende Verpflichtungen wie den automatischen Informationsaustausch, einschliesslich Fatca und CRS, halte das Unternehmen ein.