Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) unterstützt weltweit Projekte, die das Ziel verfolgen, Medien zu stärken. Genau dies hat sich auch BBC Media Action auf die Fahnen geschrieben, die Wohltätigkeits-Organisation der BBC. In Bern kommt das gut an.

Die Deza, die Ignazio Cassis’ Departement für auswertige Angelegenheiten (EDA) angehört, zahlt der Partnerorganisation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Grossbritannien seit 2023 mindestens 6,3 Millionen Dollar für unterschiedliche Projekte in Afrika und Asien.

Die Gelder fliessen laut dem EDA nach Kambodscha und Tansania. In dem ostafrikanischen Land unterstütze BBC Media Action einen lokalen Radiosender in einem ländlichen Gebiet, in Kambodscha wiederum die Ausbildung von Medienschaffenden.

Angesprochen auf die Gründe für die finanzielle Unterstützung, entgegnet EDA-Mediensprecher Valentin Clivaz: «Beide Projekte haben zum Ziel, in ländlichen Gebieten den Zugang der Bevölkerung zu Informationen zu verbessern, damit sie sich an Entscheidprozessen beteiligen und ihre Bürgerrechte wahrnehmen können.» Durch die Finanzierung der Journalisten könne das Deza zudem «ihre Projektziele in Kambodscha und Tansania umsetzen».

Über den Zeitraum 2023 bis 2025 flossen Schweizer Steuergelder im Umfang von 4,6 Millionen Dollar in das ostafrikanische Land. 1,7 Millionen Dollar wiederum gingen in das ostasiatische Land, in dem einst die Roten Khmer eine Schreckensherrschaft errichtet hatten.

Die Summen sind beträchtlich. Laut Angaben von BBC Media Action zählt die Schweiz zu den zehn grössten Geldgebern der Organisation, die sich eigenen Angaben zufolge auch für die Bekämpfung der Armut und eine inklusive Gesellschaft einsetzt. Im Geschäftsbericht 2023/24 ist die Schweiz bei den Geldgebern gar als Nummer drei aufgelistet.

Einzig die USA und Schweden unterstützten die Organisation BBC Media Network, die sich vorwiegend über Gelder von Stiftungen und Regierungen finanziert, zuletzt mit noch mehr Geld. Und auch von der EU gab es längst nicht so viel: Die Europäische Kommission zahlte 2023/24 1,3 Millionen Dollar.

Das finanzielle Engagement im Departement von Bundesrat Ignazio Cassis ist bemerkenswert. Tut sich der Aussenminister doch gerade im Inland schwer mit Transparenz und Kommunikation. Bevor sich Cassis Ende 2024 im grossen Gespräch mit dem Tages-Anzeiger zur Lage der Welt äusserte, hatte der EDA-Chef mehr als 500 Tage kein Interview mehr gegeben.

Im EU-Dossier beschränkte Cassis die letzten zwei Jahre die Kommunikation auf ein absolutes Minimum. Eine höhere Priorität, so scheint es, hat die Kommunikation für das Departement im Ausland.