Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron wird schon länger nicht gerade schmeichelhaft beurteilt. Jetzt hat er seinen Kritikern neue Nahrung geliefert: Mit Blick auf die wachsenden Spannungen zwischen Washington und Peking um Taiwan rief er Europa nach seinem Staatsbesuch in China auf, endlich «aufzuwachen», sich nicht in Krisen verwickeln zu lassen, «die nicht unsere sind», kein «Mitläufer der USA» zu sein, sondern einen eigenständigen «dritten Pol» in der Weltpolitik zubilden.
Eigentlich hat Macron damit nur sein europapolitisches ceterum censeo wiederholt. In einer Grundsatzrede an der Sorbonne hatte er schon in seinem ersten Amtsjahr die «Neugründung» der EU ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für EUR 5.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach EUR 17.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.
Das ist nicht mehr als Profilierungs-Gerede innerhalb des US-Vasallen-Rudels. Macron hat damit EU-intern und zum Mithören zu Grinse-Scholz gesagt: W i r sind die führende Atomstrommacht Europas, sogar mit atomarer Bewaffnung - ihr kackt gerade ab. Und i c h stehe an der Spitze der aufsteigenden Führunsnation der EU. Schade, dass wir alle miteinander gerade heftig ins Schleudern gekommen sind - aber intern sollte die Rangordnung schon klar sein.
Man kann von Macron halten, was man will, aber in den oben genannten Fällen hat er tatsächlich Recht. Europa muss sich emanzipieren und von den USA unabhängig werden. Das gilt in besonderem Maße für Deutschland.
Ich glaube eher, dass der "Kaiser”jetzt nur diese "Kleider” überstreift, weil das "kleine Mädchen” LePen ständig: “Du bist ja nackt!” ruft und in seinem Volk das immer mehr so sehen und deshalb lieber, sie als ihn, auf dem Thron sehen würden!