Die Pensionskassenvorlage vom 22. September sorgt für Diskussionen. Der Wirteverband Gastrosuisse ist dagegen, weil künftig die Wenigverdienenden auch eine Rente erhalten sollen. Das heisst für die Wirte, dass auch sie Beiträge zahlen müssten. Denn die zweite Säule unserer Altersvorsorge – die Pensionskasse – finanziert der spätere Rentenbezüger selber, indem er jeden Monat Lohnabzüge einzahlt und ebenso auch der Arbeitgeber. Die ganz tiefen Einkommen mussten dies bisher nicht tun.

Meines Erachtens sollte man der Vorlage über die Rentenreform zustimmen. Die zweite Säule fusst auf dem Prinzip, dass die Versicherten und ihre Arbeitgeber das Kapital für die Rente ansparen, um es nach der Pension bis zum Lebensende wieder zu erhalten. Zum Glück ist die Weltwirtschaft in den letzten Jahrzehnten so gut gelaufen, dass viele Leute eine Arbeit fanden. Das kommt dank Lohnprozenten der AHV, aber auch der zweiten Säule zugute. Das kann sich allerdings ändern, dann wird es für die AHV gefährlich. Die zweite Säule aber hat auch dann das ersparte Geld.

Gewisse Kreise möchten die zweite Säule am liebsten verstaatlichen und mit der AHV zusammenlegen. Dann ist in schlechten Zeiten die Rente der AHV nicht mehr sicher, und eine zweite Säule ist weg.

Wir müssen sicherstellen, dass dies auch in Krisenzeiten funktioniert: den Rentnern auszahlen, was ihnen gehört. Nicht mehr und nicht weniger. Wegen der höheren Lebenserwartung muss man die Grundlagen anpassen. Wenn man zu viel auszahlt mit Renten, die später den Jungen gehören, dann gefährdet man die Rente der Jungen. Das darf nicht sein.

Aber die Rentenreform reduziert die Beiträge der über Fünfzigjährigen, damit ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt steigen. Ich empfehle darum nach Abwägen der Vor- und Nachteile ein Ja.