Zwischen 2016 und 2021 bin ich monatelang als couchsurfer durch Äthiopien, Uganda, Kenia, Tansania, Südafrika und Ghana gereist und habe darüber mein zwölftes Buch geschrieben: «Oh, wie schön ist Afrika …»
Sechs Wochen nach Abgabe teilte mir der Verlag Random House mit, man habe mein Buch einem sensitivity reading unterzogen: «Sie erinnern sich, dass wir viele unserer Texte rassismuskritisch lesen lassen. Das ist ein wichtiges Standardverfahren, das wir seit einer Weile etabliert und schon bei mehreren Werken angewendet haben. Denn leider rutschen immer wieder Betrachtungen, Haltungen, Termini und Überlegungen durch, die beleidigend für schwarze Menschen und generell ...
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Sehr geehrter Herr Sieg, es ist zum Verzweifeln - endlich etwas Authentisches, doch dann gibt es bornierte Ideologen, welche die angebliche Verletzungsfähigkeit von Lesern unterstellen und den interessanten Text zu einem Brei ohne Aussagekraft verunstalten, den sie dann noch mit einem "verantwortungsvollen" Begleittext glatt streichen.
Sie sind zu bedauern, aber solchen Lektoren wünsche ich eine Hölle - gefüllt mit Reiseführern und Kochbüchern. Happy Rotstift!!
Bin in der kommissarisch Tschechoslowakei geboren - der Westen ist heute auch schon so weit 😞
Die "sensitivity reading" Lektoren, sind offensichtlich nichts weiter als Zensoren. Sie wollen Erlebnisse wegzensieren, oder umschreiben. Dadurch erlauben Sie den Lesern nur ein geschöntes und lückenhaftes Bild der Welt, nur den rosaroten Blick durch eine politisch korrekte Brille. Das ist nicht nur anmassend, sondern geradezu eine Frechheit. Solchen Lektoren sollte man klar machen, dass sie nichts weiter als moderne Zensoren sind, die sich damit in eine lange Reihe dieser Zunft einreihen.