Im Vorfeld des World Economic Forum in Davos am 14. Januar sollen Friedensgespräche zum Krieg zwischen Russland und der Ukraine stattfinden. Das war die Wortwahl des ukrainischen Präsidenten Selenskyj.

Allerdings werden es zumindest aus Schweizer Sicht eher Vorsondierungen zu allfälligen echten Friedensverhandlungen sein. Das liess Aussenminister Ignazio Cassis in der Fragestunde des Nationalrats durchblicken.

Der St. Galler Nationalrat Roland Rino Büchel wollte dort wissen, ob in Davos «ernsthafte Friedensverhandlungen oder selbstgefälliges Schulterklopfen» geplant sei.

Laut Cassis kann man nicht von «klassischen Friedensverhandlungen» sprechen, da Russland fehlt. Stattdessen wolle man «eine Plattform für Diskussionen in Bezug auf die Friedensformel von Präsident Selenskyj» bieten.

Der Anlass diene als Vorbereitung für einen Verhandlungsprozess. Russland werde man über die Ergebnisse informieren.

Büchel wollte anschliessend wissen, ob die Schweiz bei einer möglichen konkreten Fortsetzung der Verhandlungen wieder eine Rolle spielen könnte.

Dafür sieht Bundesrat Cassis Chancen. Man sei nun zunächst «in der Phase der explorativen Gespräche», an denen möglichst viele Länder teilnehmen sollen. Wesentlich werde danach sein, wie Russland darauf reagieren werde.