Wenn es um die Wiederbelebung des Geschäfts geht, ist vieles recht. Da spielt es in Los Angeles auch keine Rolle, wenn die Frischzellenkur von den Hollywood-Oldies Mel Gibson (69), Sylvester Stallone (78) und Jon Voight (86) ausgeht. Die drei Schauspieler – ihre Filme haben zusammen rund elf Milliarden Dollar eingespielt – sollen in der Filmmetropole von nun an als «Sonderbotschafter» des Weissen Hauses walten.

«Diese drei sehr talentierten Personen werden meine Augen und Ohren sein», sagte Trump. Und sie würden ihm dabei helfen, Hollywood «wieder grösser, besser und stärker zu machen als je zuvor». Das klingt wie ein Echo aus dem Wahlkampf: Trump versprach, alles in Amerika «grösser, besser und stärker» zu machen.

Mit seiner Doktrin spricht Trump, wie so oft, vielen aus dem Herzen.

Hollywood macht zwar nach wie vor sehr viel Geld, das ist nicht das Problem. Es sind viel mehr die Umstände, die sich in den letzten Jahren drastisch verändert haben und den Leuten zu schaffen machen: Grosse Filme und Serien werden kaum mehr in den Studios in Los Angeles gedreht. Im Ausland oder in anderen Staaten ist es günstiger.

Das heisst: In L. A. selber braucht es immer weniger Arbeitskräfte, die Leute verlieren ihre Jobs. Wie in allen anderen Wirtschaftssektoren möchte Trump auch hier die verlorenen Stellen wieder nach Hause holen.

Das stimmt die Filmleute in Hollywood, wo man Trump – zumindest vordergründig – bis anhin verteufelte wie sonst kaum irgendwo, versöhnlich.

Die Branchenzeitschrift Variety beschreibt den Sinneswandel nun in einem ausführlichen Artikel mit dem Titel «Hollywood Is Now Ready to Work With Trump».

Es werden Argumente ins Feld geführt, die für den neuen Präsidenten sprechen, und es kommen Personen zu Wort, die Morgenluft wittern. Nicht zuletzt die linken mächtigen Gewerkschaften, die – hinter vorgehaltener Hand – Hoffnungen äussern, dass Trumps Zollregime gegenüber dem Ausland auch Vorteile für die Filmindustrie haben wird.

Ein wichtiger Filmproduzent, der anonym bleiben wollte, sagt zusammenfassend: «Von Biden hat man nie gehört, wie er uns helfen wollte.»

Zu hoffen bleibt für Hollywood, dass mehr Staat nicht weniger Freiheit bedeutet.