SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich warnt vor der Stationierung weitreichender US-Raketen in Deutschland. In einem Interview mit den Funke-Medien betonte Mützenich die Gefahr einer unbeabsichtigten militärischen Eskalation. «Zwar gilt es angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, die eigene Verteidigungsfähigkeit zu verbessern, dabei dürfen aber die Risiken nicht ausgeblendet werden», sagte er.

Der SPD-Chef hinterfragte zudem, warum diese Waffen ausgerechnet in Deutschland stationiert werden sollen. «Unter Lastenteilung innerhalb der Nato habe ich bisher etwas anderes verstanden.»

Kanzler Olaf Scholz (ebenfalls SPD) hatte kürzlich beim Nato-Gipfel in Washington bekanntgegeben, die USA würden ab 2026 weitreichende Waffensysteme in Deutschland stationieren. Zu diesen Waffensystemen gehören auch Marschflugkörper vom Typ Tomahawk, die eine Reichweite von über 2000 Kilometern haben und Moskau erreichen könnten.

Sowohl Scholz als auch SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius unterstützen die Entscheidung, sie sei notwendig angesichts der russischen Aggression. Pistorius meinte, die Stationierung der Raketen sei Teil einer umfassenderen Strategie zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Nato.