Der Kulturkampf in der Küche erhitzt die Gemüter. Ein radikaler Veganismus, ein Anti-Fleisch-Kreuzzug greift um sich. Im Namen der Gesundheit oder des Klimas oder wessen auch immer.

Nun erhebt Andreas Caminada Einspruch. Caminada ist nicht irgendwer, er ist der Papst der Päpste in der Schweizer Spitzenküche. Es sei «schlimm», sagt Caminada in der NZZ. «Diese Industrieprodukte sind für mich ein Horror, da sie mir einfach nicht schmecken. Es gibt wenig Übleres, als wenn ich ein Randencarpaccio kaufen muss, das finde ich so schrecklich wie dieses fertig gezupfte chicken.»

Aber allgemein, so seine Beobachtung, sei der Trend des Veganismus am Abflauen, er werde jedenfalls nicht mehr so extremistisch gelebt.

Caminda ist der Letzte, der etwas gegen eine «bewusste, gesunde Ernährung» hätte. «Aber ich will keine ideologische Aufladung, deshalb habe ich in unser vegetarisches Restaurant ‹Oz› Stühle aus Kuhleder gestellt.»

Den Überschuss an Ideologie erklärt sich Caminada damit, dass es uns «einfach zu gut» gehe. «Ich stelle mir gerne die Frage, wie wir uns bei einer Hungersnot verhalten würden.»

Geniessen Sie also in Ruhe Ihr Festtags-Filet! En Guete.