Ist Angela Merkel noch in der richtigen Partei?

Die Frage scheint berechtigt, seit die Ex-Kanzlerin und CDU-Vorsitzende Jürgen Trittin Kränze flocht zu dessen Abschied aus der Politik.

Ausgerechnet Trittin, dem Ex-Kommunisten und betonharten Chefideologen der Grünen. Er hatte sie sich als Rednerin für den Anlass gewünscht, und sie kam dem Wunsch gerne nach.

Eigentlich ein schönes Beispiel, dass Politiker über Gegensätze hinweg menschlich einander verbunden bleiben.

Eigentlich. Wenn es da nicht ein paar Ungereimtheiten gäbe.

Die Trittin-Sause war eine rein grüne Angelegenheit. Ausser Merkel gehörten nur drei weitere Gäste einer anderen Partei an.

In der Union ist man schon lange verstimmt, dass die Ex-Chefin für sie keine Zeit mehr hat. Ganz besonders verübelte man es ihr, dass sie dem CDU-Patriarchen Wolfgang Schäuble die letzte Ehre verweigerte.

Trittin ja, Schäuble nein – es sind interessante Prioritäten, die Angela Merkel setzt.

Sagen wir mal so: Bei minderen Mitgliedern würde man in der CDU nach einem Parteiausschluss rufen.