Als Trump das letzte Mal die Demokraten-Hochburg San Francisco besuchte, wurde er ausgebuht.

Das war 2019. Fünf Jahre später und nur Tage nach seinem Schuldspruch in New York war der Empfang etwas anders: «USA, USA, USA» und «Wir wollen Trump», skandierten Trump-Supporter während Trumps dreitägiger Stippvisite an der Westküste.

Bei einer Benefizveranstaltung für führende Risikokapitalgeber und Unternehmer in San Francisco hat er zwölf Millionen Dollar gesammelt. Eine Summe mit Symbolcharakter. «Dies ist das bisher wichtigste Zeichen dafür, dass der ehemalige republikanische Präsident in der demokratischen Hochburg Fuss fasst», schreibt die Financial Times.

Trump habe über künstliche Intelligenz, Energie und Kryptowährungen gesprochen, und sein Publikum habe ihm «aus der Hand gefressen», zitiert das Blatt Ryan Selkis, Geschäftsführer der Kryptowährungsgruppe Messari, der an der Veranstaltung teilgenommen hat.

«Es fühlte sich an wie ein besonders wilder Moment in der Politik des Silicon Valley», so Selkis weiter: «Die blaue (demokratische) Mauer ist durchbrochen worden.»

Gemäss Trumps Wahlkampfteam sollen an der privaten Veranstaltung über hundert Silicon-Valley-Unternehmer teilgenommen haben.

Risikokapitalanleger Reid Hoffman hatte vor Trumps Besuch an der Westküste im Economist gewarnt, «Amerikas Geschäftswelt sollte keinen Kriminellen unterstützen». Offenbar verhallte der Appell.

«Die Begeisterung (für Trump) zeigte, wie sehr sich einige Koryphäen des Silicon Valley, das lange als besonders linker Teil eines blauen Staates galt, für Trump erwärmen», kommentiert die Financial Times. «Insbesondere die Krypto-Branche fühlt sich durch die aus ihrer Sicht feindselige Regulierung unter der Regierung von Präsident Joe Biden bedrängt.»

Wer gehofft hatte, Trump durch juristische Verfolgung in den Bankrott zu treiben, sieht sich getäuscht. Innert 24 Stunden hat er rekordverdächtige 53 Millionen Dollar Wahlkampfspenden eingenommen.