In Niedersachsen sollen künftig zusätzliche Unterrichtsstunden in den Muttersprachen von Schülern angeboten werden, berichtet die Bild-Zeitung. Der von Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) präsentierte Erlass zur «Förderung der Mehrsprachigkeit» sieht vor, zwei bis drei Stunden pro Woche in Sprachen wie Türkisch, Arabisch oder Ukrainisch zu ermöglichen – vorausgesetzt, mindestens acht Schüler pro Gruppe melden sich an. Ziel sei es, Mehrsprachigkeit zu stärken und kulturelle Identitäten zu fördern.

Kritik an den Plänen kommt von der Opposition und Bildungsexperten. CDU-Bildungspolitiker Christian Fühner wirft der Landesregierung vor, falsche Prioritäten zu setzen: «Statt die Deutschkenntnisse zu verbessern, werden Ressourcen in Heimatsprache-Unterricht investiert.»

Auch Heinz-Peter Meidinger, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes, mahnt: «Deutsch ist der Schlüssel zur Integration. Unterricht in der Herkunftssprache fördert Parallelgesellschaften.» Das Kultusministerium hingegen sieht keine Konkurrenz zur Deutschförderung und betont, Mehrsprachigkeit sei eine Grundlage für den Erwerb der Bildungssprache Deutsch.