Kein «Tatort» und kein «Traumschiff». Deutschlands Staatsfernsehen verordnete dem Publikum Einheitskost: Zappen half nichts. Bei ARD und ZDF lief dasselbe: Scholz und Merz.

Aber könnte dieses Duell nicht so spannend werden wie ein Krimi?

Die Hoffnung zerstörte Friedrich Merz schon im Vorfeld. Er wolle lieber mit Alice Weidel diskutieren (was ist eigentlich daraus geworden?) als mit dem Kanzler. Da schliefen ihm ja schon nach einer halben Stunde die Füsse ein.

Dass das Sandmännchen nicht frühzeitig durch die Wohnstuben schwebte, dafür sorgten die Kontrahenten nur dadurch, dass sie zuweilen laut wurden.

Was aber mit dem Erkenntnisgewinn? Bekam der schwankende Wähler Tipps, wo er sein Kreuz hinsetzen könnte?

Eher nicht. Der Puls blieb ruhig, der Atem gleichmässig. Scholz leierte herunter, wie gut er alles gemacht habe. Merz gelobte, wie gut er alles machen werde. So aufputschend wie ein Foto auf einem Wahlplakat.

Dann schon lieber «Tatort». Wir nehmen auch einen aus Zürich.