Die EU-Kommission prüft derzeit den Zugriff auf Biometriedaten durch die US-Polizei. Dies berichtet das Onlineportal Netzpolitik.org. Die US-Behörden wollen sowohl Fingerabdrücke als auch Gesichtsbilder in insgesamt vierzig Ländern automatisch abfragen. An diesem «Visa Waiver Program» (VWP) sollen fast alle Schengen-Staaten teilnehmen, was den Bürgern dieser Länder ermöglicht, für bis zu drei Monate geschäftlich oder touristisch ohne Visum in die USA einzureisen.

Die geforderte «Partnerschaft» zur Herausgabe von Biometriedaten sorgt innerhalb der EU seit mehr als einem Jahr für Kontroversen: Die EU-Kommission hat die betroffenen VWP-Staaten über die Pläne der US-Regierung informiert. Es sollen bilaterale Abkommen mit den einzelnen Ländern geschlossen werden. Weigern sich die Staaten, droht diesen ab 2027 der Ausschluss aus dem US-Programm für visumfreies Reisen.

Kritiker befürchten, dass das Abkommen nicht nur für die «Grenzsicherheit», sondern auch für andere Zwecke genutzt werden könnte – darunter die Prüfung von Asylanträgen. Einige sehen eine mögliche Erweiterung des EU-US-Datentauschs im Rahmen bestehender Abkommen, was die Datenschutzbedenken weiter verstärkt.