Die Nato entwickelt «Landkorridore» dafür, im Falle eines grossen europäischen Konflikts mit Russland schnell Truppen an die Front zu bringen. Laut einem Bericht des britischen Telegraph sollen US-Soldaten über mehrere Häfen nach Europa verlegt und entlang vorgeplanter logistischer Strecken positioniert werden. Das geschehe, weil man in den nächsten zwanzig Jahren einen Krieg befürchte.

Seit dem Nato-Gipfel in Vilnius im letzten Jahr, bei dem die Entscheidung getroffen wurde, 300.000 Soldaten in hoher Bereitschaft zu halten, haben die logistischen Planungen hohe Priorität. Stand heute sollen US-Truppen in niederländische Häfen und per Zug durch Deutschland nach Polen transportiert werden. Im Falle einer russischen Invasion würden die Truppen in Rotterdam ankommen und ostwärts verlegt.

General Alexander Sollfrank, Chef des Nato-Jsec-Logistikkommandos, sagt, es sei notwendig, die Routen zu sichern und alternative Hafenstandorte in Italien, Griechenland und der Türkei vorzubereiten – falls nordwesteuropäische Häfen angegriffen würden. Zudem würden Pläne entwickelt, Truppen über Häfen auf dem Balkan sowie durch Norwegen, Schweden und Finnland zu transportieren.