Eine schnelle Sache ist es nicht. Bis Sommer 2026 will sich Grossbritannien Zeit lassen. Dann soll der Bericht eines Ausschusses vorliegen, der die Politik der Regierung während Corona überprüft.

Eine ehemalige Richterin übernimmt die Führung. Geplant ist, Tausende von Dokumenten durchzugehen und mit Hunderten von Zeugen zu sprechen.

Nachgegangen wird vor allem der Frage, ob das Land auf eine Pandemie genügend vorbereitet war und ob die Massnahmen richtig und zweckmässig waren.

In Frankreich wird die Corona-Zeit von einem Covid-Rat, dem obersten Gerichtshof und einem Untersuchungsausschuss unter die Lupe genommen. Auch Italien plant ein eigenes Gremium. In Österreich hat Bundeskanzler Karl Nehammer eine Analyse mitsamt Bevölkerungsbefragung angekündigt.

In der Schweiz ist die Lust zur Vergangenheitsbewältigung sehr viel kleiner. Im Herbst ging im Ständerat zwar die Forderung nach einer unabhängigen Gruppe durch, welche die Massnahmen überprüfen soll.

Ob und wann das passiert, ist aber offen. Bundesrat Alain Berset befand, man evaluiere diese Fragen ja heute schon in der Verwaltung, und es sei schwierig, unabhängige Fachleute zu finden.

Parallel dazu läuft die Unterschriftensammlung zur Volksinitiative «Aufarbeitung der Hintergründe der Covid-19-Pandemie». Sie fordert die Schaffung eines Spezialgerichts, das der Frage nachgeht, ob Vergehen und Verbrechen im Zusammenhang mit der Corona-Politik begangen wurden.

Sollte die Initiative zustande kommen und erfolgreich sein, wäre das erst der Startschuss für den ganzen Prozess. Zu einem Zeitpunkt, zu dem andere Länder die Aufarbeitung längst abgeschlossen haben.