«Etwas Besseres als den Tod findest du überall», schworen die Bremer Stadtmusikanten, als sie sich auf ihre risikoreiche Reise machten. Bis nach Bremen schafften sie es bekanntlich nie, was vielleicht der Grund sein mag, dass die Bremer selbst eher risikoscheu sind.

Sie ziehen das Vertraute vor: Seit 1945 regiert die SPD. Daran wird sich auch diesmal nichts ändern. Sie wurde stärkste Partei, und die Bundespartei um Kanzler Scholz mag sich einen Abend lang daran erfreuen.

Ist ja nur Bremen, kleinstes Bundesland, halb so gross wie München. Dennoch gibt es Lektionen für die Ampel-Koalition.

Die Grünen sind abgestürzt (von 17,4 auf 12,7 Prozent), ihrem inkompetenten Personal in Berlin sei Dank. Und dies in jener Stadt, in der ihre Bewegung einst ihren Anfang nahm. Der Wähler schluckt nicht jeden Wahnsinn.

Die FDP erlebt eine Nahtoderfahrung. Bis Redaktionsschluss war nicht klar, ob sie wieder ins Parlament einzieht. Die Lehre: Stänkereien von FDP-Ministern gegen Kabinettskollegen honoriert der Wähler nicht. Er durchschaut sie als wohlfeilen Populismus.

Und die AfD? Sie hätte ein zweistelliges Ergebnis erzielen können, wenn ihre lokale Parteiführung es geschafft hätte, sich für die Wahl zu qualifizieren. Eine Fehde zweier verfeindeter Flügel verhinderte das. Die Lehre: Der «gärige Haufen» AfD muss endlich professioneller werden.

Die 3 Top-Kommentare zu "Wahlen in Bremen: SPD regiert weiter. Grüne schmieren ab. Und die AfD schöpft ihr Potenzial nicht aus"
  • Mad Maxl

    Das die SPD weiter regieren kann zeigt das es immer noch viele "dumme Kartoffeln" in Deutschland / Bremen gibt. Die klatsche für die Grünen ist viel zu gering und die AfD hat sich durch "naive Schwachköpfe" leider selbst abgeschossen ! Ergo, die deutschen Bürger / Wähler müssen sich unbedingt mehr mit ihrer Politik befassen.

  • Maiskolben

    "Seit 1945 regiert die SPD. Daran wird sich auch diesmal nichts ändern. " Logisch. Man muss nur schauen wieviele Leistungsempfänger und wie wenige Beitragszahler in Bremen leben...

  • bibobalula

    Hanseaten gibt es in Bremen schon lange nicht mehr. Und erklärt sich jemand, ein 'Bremer' zu sein, rümpfte man eher die Nase. Das grossbremische Nabelschaudenken und -gehabe hat Tradition. Man meint, sich sich aufplusternd als Mittelpunkt der Erde sehen zu dürfen. Der bremer Bleikeller mit den vertrockneten Leichen visualisiert den tägl. Aktivistenstillstand. Bremen und SPD: das ist ein Generationenpleiteprojekt nach dem anderen, garniert mit linksevangelischen Hochmeinungstheologen.