Um die Zukunft der grünen Energie ist es schlecht bestellt. Das zeigt zumindest ein Blick auf den Verlauf der Aktien von nachhaltigen Unternehmen.

Sie haben in den letzten Monaten stark an Wert verloren und schneiden deutlich schlechter ab als die Wertpapiere von Unternehmen aus dem Bereich der fossilen Brennstoffe. Der S&P Global Clean Energy Index, der hundert der grössten Unternehmen aus den Bereichen Solar- und Windenergie und anderen erneuerbaren Energien abbildet, ist in den vergangenen zwei Monaten um 20,2 Prozent gefallen.

Vergleicht man die Notierungen einzelner Titel im Jahresvergleich, sieht es für Anleger noch düsterer aus: Seit dem 4. Oktober haben die Papiere von NextEra Energy von 82,8 Dollar auf 52,8 nachgegeben, diejenigen von Clearway Energy von 31,7 auf 18,12 Dollar, SunPower brach von 24,5 auf 5,6 Dollar ein und die Aktien von SolarEdge von 246 Dollar auf 122.

Die Abwärtsbewegung führen Analysten auf steigende Zinsen zurück, die Wind- und Solarentwickler belasten. Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien sind mit hohen Vorlaufkosten verbunden und reagieren daher äusserst empfindlich auf Veränderungen bei den Kreditkonditionen.

Das sind nicht nur schlechte Nachricht für Investoren, die an die Zukunft der erneuerbaren Energie geglaubt haben, sondern auch für US-Präsident Joe Biden: Sein politisches Aushängeschild, der Inflation Reduction Act (IRA), rechnet sich nicht. Es sei zwar die wichtigste Massnahme, die der Kongress in der Geschichte des Landes in Bezug auf saubere Energie und Klimawandel ergriffen habe, lobte das Weisse Haus. Aber die 891 Mrd. Dollar, die Biden für die Erneuerbaren bewilligte – ein Betrag, der fast so hoch ist wie das Bruttosozialprodukt der Schweiz –, erweisen sich als schlecht angelegtes Geld.