In einem Interview in der Militärzeitschrift Schweizer Soldat nimmt der frühere SVP-Bundesrat, Verteidigungsminister und Grenadier-Offizier Adolf Ogi unter anderem auch zum Ukraine-Krieg Stellung. Der Berner Oberländer lässt zunächst keinen Zweifel aufkommen, dass für ihn Russland der Aggressor ist und Putins Lagebeurteilung einer handstreichartigen Einnahme von Kiew gehörig danebenging.

Gleichzeitig wünscht sich Ogi aber dringend ein Ende des Schlachtens: «Man muss Frieden schaffen. Wir könnten den Frieden einläuten.» Man müsse immer wieder erklären, dass es jeden Tag Tote, Leid, Not und harte Schicksale in beiden Ländern gebe.

Der populäre Alt-Bundesrat hat einen überraschenden Vorschlag: «Wer hat heute noch die grösste Autorität auf der Welt? Der Papst!» Dieser solle versuchen, sich an die Grenze beider Länder zu begeben und zum Frieden aufzurufen. In der Tat hat sich Papst Franziskus seit Ausbruch des Ukraine-Krieges nicht einfach auf eine Seite geschlagen und die andere verdammt, sondern sich als unparteiischer Friedensstifter positioniert. Das hat ihm aus dem Westen auch harte Kritik eingetragen.

Ebenso originell ist, wie Adolf Ogi seine Friedengedanken weiterspinnt: «Und dann sollten – das ist speziell und Ogi-verrückt – der Staatspräsident Emmanuel Macron, der Bundeskanzler Olaf Scholz, der Premierminister Rishi Sunak und die Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in ein Flugzeug steigen und nach Moskau fliegen, mit einem Taxi im Kreml vorfahren und Putin auffordern, einen Waffenstillstand zu akzeptieren, um dann Frieden zu schaffen. Dann sollten die vier zu Wolodymyr Selenskyj in die Ukraine fliegen und diesen vom Friedensplan überzeugen.»