Deutschland sei für sie nicht nur ein Ort, sondern Heimat: Diese Äusserung auf der Videoplattform Tiktok hat das Leben einer 16-jährigen Schülerin auf den Kopf gestellt.

Der Schuldirektor rief die Polizei, die das Mädchen aus dem Unterricht holte und befragte. Strafrechtlich relevantes Verhalten lag nicht vor. Dennoch wurde dem Teenager eine «Gefährderansprache» gehalten, und sie wurde aufgefordert, solche Äusserungen künftig zu unterlassen. Die Weltwoche berichtete.

Die 16-Jährige namens Loretta und ihre Mutter sprechen nun in einem Interview mit der Jungen Freiheit erstmals ausführlich über die Ereignisse.

Im Gespräch hätten die Polizisten die Begriffe «Volksverhetzung» und «Verfassungsfeindlichkeit» verwendet. Loretta habe auf Tiktok «zu viel Nationalstolz» gezeigt.

Zwar habe sie nichts verbrochen, man wisse aber nicht, wie sie «so drauf sei» und ob sie vielleicht in Zukunft jemandem «die Fresse poliere».

Lorettas Mutter kritisiert, ihre Tochter werde als rechtsextreme Gewalttäterin dargestellt. Sie glaubt, man habe an ihr ein Exempel statuieren wollen gegenüber Schülern, die nicht «in der Spur» laufen.

Die eigentliche Schuld sieht sie beim Schuldirektor. Dieser wäre verpflichtet gewesen, bei Problemen zunächst mit den Eltern zu sprechen. Er beruft sich auf eine «Anweisung» aus dem Bildungsministerium, wonach er in einem solchen Fall die Polizei rufen müsse.

Seit Bekanntwerden des Falls gebe es eine grosse Welle der Solidarität, sagen Loretta und ihre Mutter. Man hoffe, dass die AfD nun im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern aktiv werde.