Der Newsletter der Zürcher Mütter- und Väterberatung, einer offiziellen Stelle der Stadt Zürich, kennt kein Pardon. In den Bemühungen, die Familien zu einer «gendersensiblen» Erziehung zu motivieren, werden bemerkenswerte Ratschläge erteilt.

So sind die Eltern angehalten, beim Gespräch über andere Familien das Wort «Mami» zu vermeiden. Ist von der Mutter einer Schulfreundin die Rede, muss es politisch korrekt heissen: «Der Elternteil der Freundin» oder «Die Betreuungsperson».

Ausserdem wird geraten, sich mit dem Nachwuchs in diversen sozialen Umgebungen aufzuhalten: Kontakt zu Patchworkfamilien, Regenbogenfamilien und Alleinerziehenden zu suchen und mit den Kindern darüber zu sprechen. Und im Newsletter steht auch, die Eltern sollen «die eigene geschlechtliche Prägung und den daraus resultierenden Kleidungsgeschmack für das Kind zurückstellen».

Das heisst: Die Zeit von rosaroten Turnschuhen und hellblauen Kapuzenpullis ist definitiv vorbei – zumindest im rot-grünen Zürich.

Das sprachliche Problem ist mit der Streichung des Wortes «Mami» aber längst nicht gelöst: Was geschieht mit der Grossmutter? Oder der Tante? Und der Gotte?

So oder so: Das Leben wird kompliziert. Die grossen Gewinner sind die Gender-Beamten auf der städtischen Administration, die sich zulasten der Staatskasse täglich neue Absurditäten ausdenken dürfen.

Die Geprellten sind die Steuerzahler – und (vor allem) die Kinder. Sie wachsen in einer Welt auf, in der man sich täglich fragt: Ist die Menschheit verrückt geworden?