Mit Big Tech und Deep State haben sich auf Twitter zwei Mächte gefunden, die einschneidende Zensur gegen unliebsame politische Nutzer ausübten. Doch offenbar war der Einfluss der Regierungsbehörden tiefgreifender als bislang bekannt.

Nachrichtendienste der Vereinigten Staaten hätten vor seiner Übernahme von Twitter «vollen Zugriff» auf Direktnachrichten von Privatpersonen gehabt, erklärte Musk im Gespräch mit Fox-Talkmaster Tucker Carlson.

Beim Angriff auf die Meinungsfreiheit waren gemäss Musk nicht allein US-Behörden involviert. Seine Vorgänger bei Twitter hätten auch ausländischen Geheimdiensten erlaubt, Direktnachrichten auf der Plattform zu lesen, die Nutzer untereinander austauschten.

«Das Ausmass, in dem Regierungsbehörden tatsächlich vollen Zugriff auf alles hatten, was auf Twitter passierte, hat mich umgehauen», sagte Musk auf «Tucker Carlson Tonight». «Ich war mir dessen nicht bewusst.»

«Waren davon auch die DMs [Direktnachrichten] der Leute mitbetroffen?», fragte der Moderator den Tech-Milliardär. «Ja», antwortete Musk. «Weil die DMs nicht verschlüsselt sind.»

Um solche Missbräuche auszuschliessen, arbeite er an einer Funktion, die den Nutzern die Möglichkeit gebe, Direktnachrichten zu verschlüsseln. Musk sagte, er hoffe, die neue Funktion noch in diesem Monat vorstellen zu können.

Musk hatte Twitter letzten Herbst für 44 Milliarden Dollar gekauft. Gleich nach der Übernahme hat er damit begonnen, die Kooperation zwischen dem Tech-Giganten und der US-Regierung bei der Moderation von Inhalten aufzudecken.

Unabhängige Journalisten enthüllten in den «Twitter Files», wie Kritiker der offiziellen Covid-Strategie und mehrheitlich konservative Nutzer zensiert, Nutzer auf schwarze Listen gesetzt und wie Nachrichten über die Hunter-Biden-Laptop-Geschichte unterbunden wurden. Er wolle die Meinungsfreiheit auf seiner Plattform, die lange als ideologisch linkslastig galt, wiederherstellen, so Musk.

US-Demokraten und Mainstream-Medien sehen in Musks Mission bei Twitter eine Gefahr und werfen ihm vor, er öffne die Tür für Hassrede und extremistische Inhalte.