Für schottische Nationalisten ist er der Held schlechthin: William Wallace, verehrt als «Braveheart», das tapfere Herz, das Schottland gegen die englische Herrschaft verteidigte. Für die Engländer hingegen ist Wallace ein herzloser Mörder, der ganze Regionen des nördlichen Grenzlandes niederbrennt und ethnisch säubert. Der brandgefährliche Rebell fügt den Engländern empfindliche Niederlagen zu, so 1297 in der legendären Schlacht von Stirling Bridge.
Was die Engländer auf dem Schlachtfeld nicht schaffen, erreichen sie schliesslich durch Kabale. Der englische König bietet demjenigen, der Wallace tötet oder gefangennimmt, eine hohe Geldsumme an. Wallace wird verraten und nach London gebracht, wo er wegen Hochverrats zum Tod verurteilt wird. Er ist einer der Ersten, der die furchtbare Strafe des Hängens, Streckens und Vierteilens erleiden muss. Wallace weigert sich, um Gnade zu bitten, schreit trotzig «Freiheit!» bis zum Schluss. Zur Abschreckung wird sein Kopf auf der London Bridge aufgespiesst, und Teile seines Körpers werden in mehreren schottischen Städten verteilt.
Bis heute wird Wallace als Symbol für schottische Unabhängigkeit gefeiert, befeuert von Hollywood-Epen. Ironischerweise bedeutet sein Nachname Wallace eigentlich «Waliser». Im frühen Mittelalter reichten die walisischen Königreiche bis in den schottischen Norden.
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