Berlin
Ich schämte mich, ein Deutscher zu sein. Der Fernsehfilm «Holocaust» zeigte mir – als ich sechzehn Jahre alt war – zum ersten Mal die deutsche Schande. Die Bilder aus den Konzentrationslagern, die abgemagerten KZ-Insassen, Leichenberge und das so berührende Schicksal der Familie Weiss: Ich verstand nicht, wie «die Deutschen» das tun konnten, das wollen konnten, das zulassen konnten.
Verstärkt wurde dieses Gefühl der kollektiven Scham durch meinen Vater. Er lebte ein Leben in den traumatischen Ruinen der eigenen Kriegserinnerungen als Kind. Und wiederholte immer wieder: «Die Deutschen haben diesen Krieg angefangen, Krieg ist das Schrecklichste, es darf ni ...
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