Karl Kraus nannte Wien die «Versuchsstation für Weltuntergänge». Vor diesem Hintergrund liesse sich sagen, der österreichische, in Bad Ischl geborene Helmut Berger war die Personifikation der Weltuntergänge, eine vibrierende, mondäne, dekadente. In dessen Innerem aber eine tiefsitzende Kälte lauerte.
Als Martin von Essenbeck in Luchino Viscontis «Die Verdammten» («La caduta degli dei», 1969) verkörperte er diesen Typus in seiner Vollkommenheit. Der blonde Jungmann einer Industriellenfamilie (der Film spielt auf die Krupp-Dynastie und ihre Verstrickung in den Nationalsozialismus an) zelebriert mit eiskalter Würde eine Götterdämmerung, die in ihrer darstellerischen ...
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