Das Interessante an Ritualen ist, dass sie sich durch jahrhundertelange Wiederholung in das menschliche Verhalten einschreiben und fortan als Norm gelten. Jede Abweichung bedeutet einen Regelverstoss, der zu tiefen Zerwürfnissen führen kann. Wir erinnern uns an den Schüler im Kanton Baselland, der sich aus religiösen Motiven weigerte, seiner weiblichen Lehrperson die Hand zu reichen. Oder an Episoden, in denen Politikerinnen auf Staatsbesuchen der Handschlag verweigert wurde. Mit dem Jahr 2020 dachten manche, die Pandemie würde eine Zäsur der hierzulande üblichen Begrüssungszeremonien bedeuten. Dem subjektiven Empfinden nach wichen die drei Küsschen tatsächlich der Umarmung, ...
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