Rund 32 Delegationen mit 24 Staats- und Regierungschefs aus China, Südafrika, der Türkei, Brasilien oder dem Iran nehmen am Brics-Gipfel in der russischen Wolga-Metropole Kasan teil. Es ist das meistbeachtete aussenpolitische Ereignis vor den US-Wahlen. Bei diesem Stelldichein der Skeptiker einer amerikanischen Weltdominanz hält Russlands Präsident Wladimir Putin Hof. Nicht von ungefähr fiel seine Wahl auf Kasan, die weit über tausendjährige Traditionsstadt, in der die Muslime die Mehrheit stellen, aber friedlich mit den anderen Weltreligionen, dem Christen- und dem Judentum vor allem, zusammenleben. Am Abend des Eröffnungstags schrieb Chefredaktor Roger Köppel in der Lobby des «Relita»-Hotels bei Schwarz- und Grüntee seinen ersten Bericht, während Politiker und Medienleute durch die Sicherheitsschleuse beim Eingang eintröpfelten. In Zeiten explodierender Pager sind die Vorsichtsmassnahmen ausgeprägt. Noch immer herrscht in Russland ein strenges Covid-Regime mit PCR-Tests und Blutproben. Spürbar ist der Wille des Gastgebers, den Gipfel weniger zur Lancierung grosser Initiativen als zur repräsentativen, makellos organisierten Schau einer neuen, im Entstehen begriffenen Weltordnung zu machen. zur Story

 

Amerika sei grossartig, und das solle auch so bleiben – dazu müsse es nicht «great again» gemacht werden, sagt Kurt Andersen, der bekannte amerikanische Journalist, Kolumnist und Buchautor. In seinem kritischen Bestseller «Fantasyland. 500 Jahre Realitätsverlust» attestiert er seinen Landsleuten seit eh und je Leichtgläubigkeit und eine Anfälligkeit fürs Fantastische. Dafür sieht er zwei Hauptgründe: die tief verwurzelte religiöse Kultur der Amerikaner und die Neigung, alles zum Showbusiness zu machen – auch die Politik. Und vor allem den Präsidentschaftswahlkampf. Im Gespräch mit der Weltwoche bezeichnet der selbsternannte «Trump-Experte im Nebenberuf» den Präsidentschaftskandidaten als «Kultführer», für den sich so schnell kein Nachfolger finden lassen werde. zur Story

 

Vor 110 Jahren hielt Carl Spitteler seine berühmte Rede, in der er einer «neutralen» Schweiz das Wort redete. Die Debatte von damals wird gerade neu entflammt. Eine «Diskussion über den Schweizer Standpunkt» wolle er anstossen, sagt Georg Häsler, NZZ-Journalist und Oberst. Doch hier scheiden sich die Geister bereits wieder. Häsler zielt aufs Eingemachte, mit der Schweizer Neutralität steht er auf Kriegsfuss. Die Weltwoche hat die Positionen des sicherheitspolitischen Avantgardisten auf den Prüfstand gestellt. zur Story

 

Sie tragen den Namen wie ein Schild vor sich her: Sogenannte Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sind stolz darauf, nicht Regierung, nicht Staat zu sein. Doch der Schein trügt. NGOs sind oft mit staatlichen Stellen verbandelt. Sie sind nicht nur von öffentlichen Geldern abhängig, sondern fungieren arbeitsteilig als verlängerter Arm des Staats. So bereiten die angeblich weder an Macht noch an Geld noch an Partikularinteressen interessierten NGOs den Boden für eine von den tonangebenden Eliten gewünschte Politik, wie Philipp Gut anhand konkreter Beispiele aus verschiedenen Ländern zeigt. zur Story

 

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