Sind 42 Prozent der Franzosen von allen guten Geistern verlassen? Und die vielen anderen, die schon gar nicht mehr zu den Wahlen gehen, erst recht: zu Faschisten mutiert, denen Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit nichts bedeuten? Geschichtsblind. Fremdenfeindlich, antisemitisch? Träumen so viele Franzosen vom Austritt aus Nato und EU und von der Rückkehr zum «neuen Europa» von Hitler, Pétain, Mussolini? Im Wahlkampf berichtete Le Monde von der grossen Angst der Präfekten. Er erinnerte an deren Vorgänger unter der deutschen Besatzung, die Razzien gegen die Juden organisieren mussten.
Seit Jahren lebt Frankreich im Taumel seiner Vergangenheit. Der Historiker Johann Chapout ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für EUR 5.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach EUR 17.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.
Auch AfD-Wähler in Ostdeutschland leben ganz ähnlich. Dort, wo in den 90er Jahren die Fabriken geschlossen wurde. Wo man fünf Monate auf einen Termin beim Augenarzt warten muss. Wo es kein Kino, kein Theater und keine Post mehr gibt. Je tiefer das Einkommen, je weiter die Distanz zum nächsten Bahnhof, umso grösser ist die Bereitschaft, AfD zu wählen. Das sagen die Soziologen und Geografen. Die politischen Kommentatoren nennen es «Fremdenfeindlichkeit und Rassismus».