Das 1847 im neugotischen Stil erbaute Haus stand fest an dieser stark befahrenen Ecke unweit der Wiener Ringstrasse. Errichtet wurde es seinerzeit noch ausserhalb der Stadtmauern, die erst ein paar Jahre später abgetragen wurden, um der Prachtstrasse Platz zu machen. Direkt an der Ecke zum Donaukanal gelegen, war der markante Eckturm weithin sichtbar. Die Fassade war einfach gehalten, mit Stuck wurde sparsam, aber kunstvoll umgegangen. Im Erdgeschoss bot das alteingesessene Kaffeehaus «Urania» seinen Gästen Kaffee und Kuchen bei Altwiener Ambiente.
Nachdem das Haus mehrfach den Besitzer gewechselt hatte, landete es im Besitz eines grossen Immobilieninvestors. Der witterte ein ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für EUR 5.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach EUR 17.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.
Stefan Zweig rotiert im Grab... Seine "Welt von gestern" wird nochmals gemeuchelt.
Allerdings ist das eben halt auch der ewige Lauf der Dinge: die Welt von heute baut auf den Ruinen der Welt von gestern auf. Alle unsere Städte hocken ja auf niedergerissenen Bauernhöfen und Naturlandschaften, über deren Zerstörung die einstigen Bewohner - egal ob Bauern, Dörfler oder tierische Wald- und Wiesenbewohner - wohl auch jahrelang geweint und gehadert haben.
Wirklich schockierend.
Das erinnert mich daran, wie uns mittlerweile unsere Erinnerungen und unsere Identitäten mit aller Gewalt ausgetrieben werden sollen.
Allerdings fehlt im Artikel eine Art Auflistung der ganzen Halunkenkonzerne, die sich de facto am "Betongold" bereichern.
Diese Recherche wäre aus meiner Sicht eigentlich nötig gewesen, damit die ruchlose Immobilien-Mafia auch mal Namen erhält und der Gegenwind aufkommen kann!
Dieser Unsinn passiert nicht nur in Wien. In Basel wurden alle schönen, alten Gebäude abgerissen, um einen kalten, unpassenden, modernen Ersatzbau zwischen alte Häuser zu klatschen. Jede Gemütlichkeit, welche diese Häuser ausstrahlten, ist weg. Das Gegenteil in Städten von Nordfrankreich, NL, S, FI oder jenen im Baltikum: Die schönen Jugendstil-Häuser und Beizchen werden renoviert. Dort flaniert man gerne und trinkt den Kaffee in gemütlichen kleinen Bistros. Hier vergeht einem die Lust dazu!
Toller Beitrag! Schön, dass das Thema endlich mal jemand aufgreift. Am Ball bleiben, vielleicht ändert sich ja etwas.