Daniel Fuchs, Brand Director Astara Ital Switzerland AG
«Aufgrund der ausserordentlichen Ereignisse der letzten Jahre herrscht eine gewisse Verunsicherung in der Bevölkerung. Teure Anschaffungen wie ein Auto werden akribisch abgewogen und teilweise hinausgezögert – auch aufgrund der Unsicherheit bezüglich des passenden Antriebs. Mit der fortschreitenden Digitalisierung verändern sich zudem die Ansprüche an die Mobilität. All diese Punkte gilt es zu berücksichtigen. Wobei wir mit unserem breiten Sortiment an Fahrzeugen und Antrieben sämtliche Bedürfnisse abdecken können. Mit Astara Move schaffen wir zudem ein Abomodell mit flexiblen Laufzeiten und transparenten All-inklusive-Leistungen.
Die Menschen müssen die E-Mobilität selbst erleben können, um allfällige Ressentiments und Ängste auszuräumen, auch diesbezüglich bieten sich neue Mobilitätsformen wie ein Autoabo an. Zudem sollte der Umstieg auf die Elektromobilität für die breite Bevölkerung erschwinglich und unkompliziert sein. Entsprechend ist der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur notwendig, und weitere Herausforderungen, wie beispielsweise der Einbau von Wallboxen in Mietshäusern, müssen gemeistert werden.»
Andreas Schmidt, Head of Automobile Honda Switzerland
«Die Automobilindustrie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, geprägt durch mehrere fundamentale Herausforderungen auf verschiedensten Ebenen. Diese sind Technologie, Umwelt, Regulationen, Digitalisierung sowie Konsumentenverhalten und -erwartungen. Diese Herausforderungen bieten jedoch auch Chancen für Innovation und Wachstum. Insbesondere sehen wir in der Digitalisierung und in der Umwelttechnologie grosse Potenziale, um nachhaltigere und kundenorientiertere Lösungen zu entwickeln. Trotz den weltpolitischen und -wirtschaftlichen Unsicherheiten, die Preise und Margen unter Druck setzen, setzt Honda auch künftig auf die folgenden wichtigen Werte: hohe Qualität, Innovation, Nachhaltigkeit und Kundenorientierung, verknüpft mit einem starken Händlernetz. Wir sind überzeugt, dass die Mehrheit weiterhin die persönliche Beratung beim Händler schätzt.
Die Gründe für die eher zögerliche Skalierung in der Elektromobilität sind vielschichtig. Man darf nicht vergessen, dass es sich dabei um eine Revolution in der Mobilität handelt, die mit vielen Traditionen und Gewohnheiten bricht. Aber es gibt auch ganz praktische Gründe. Einerseits muss das Angebot an kostengünstigeren Elektromodellen erweitert werden, um eine breitere Käuferschicht anzusprechen. Andererseits ist ein flächendeckender Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur entscheidend. Zudem liegt der Fokus der Öffentlichkeit noch stark auf den Ladezeiten und den Reichweiten. Die Nachfrage an E-Fahrzeugen ist zwar steigend, doch es braucht Zeit, bis sich das Mobilitätsverhalten angepasst hat, bis neue Routinen entstehen und die neuen Vorteile auf breiter Ebene erkannt werden. Diese Situation berücksichtigt Honda, indem wir das gesamte Ökosystem betrachten und entwickeln.»
Peter Fahrni, Geschäftsführer Kia Schweiz AG
«Die weiterhin zunehmende Regeldichte führt tendenziell zu einem reduzierten Angebot, gerade im A- und B-Segment. Der alternde Bestand an PW bietet für die Zukunft Chancen, diesen Wagenpark mit effizienten und technologisch sehr modernen Fahrzeugen – ob mit Verbrenner, Hybrid oder als EV – zu ersetzen.
Der Anteil an EV-Fahrzeugen nimmt stetig zu und liegt derzeit bei fast 20 Prozent. Investitionen in öffentliche Ladestationen oder steuerliche Berücksichtigung für EV-Ladestationen könnten den Umstieg mitunterstützen. Das ausserordentliche Fahrerlebnis mit einem EV, der sehr geringe Verschleiss und die mittlerweile guten Reichweiten ermöglichen heute einen sehr guten Kauf. Mit der ‹Kia EV Experience›, einer 24-stündigen Probefahrtmöglichkeit bis Ende April 2024, unterstützen wir das erste Fahrerlebnis mit einem EV. Mittlerweile haben schon über tausend Interessenten von dieser Testerfahrung profitiert.»
Claudia Meyer, Managing Director Renault Suisse SA
«Dekarbonisierung – wir müssen die Fahrzeugemissionen in Europa bis 2035 bei Neuwagen auf null senken. Die digitale Revolution – die Hardware-Industrie wird zunehmend zur Software-Industrie. Statt gesetzlicher Regulierung, die vorgibt, welche Technologie eingesetzt wird, benötigen wir Technologieneutralität einerseits, aber auch Standardisierung für Themen wie Rohstoff-Sourcing, autonomes Fahren, Software, Vehicle-to-Grid, Ladeinfrastruktur und Recycling. Aus- und Weiterbildung müssen die Beschäftigten auf neue Arbeitsfelder vorbereiten.
Renault hat eine duale Elektrifizierungsstrategie: zum einen die ‹E-Tech full hybrid›-Fahrzeuge, die sich innerstädtisch 80 Prozent der Zeit rein elektrisch fahren lassen, aber nicht an die Steckdose müssen. Und zum anderen die ‹E-Tech 100 Prozent electric›-Fahrzeuge, die emissionsfrei und mit Reichweiten von über 600 Kilometern alltagstauglich sind. Um den Umstieg auf Elektromobilität zu fördern, benötigen wir vor allem für die Mieter das Engagement der Hausbesitzer und der Arbeitgeber für Ladestationen. Die Strommarktliberalisierung würde helfen, die Strompreise attraktiver zu machen. Und viele Probefahrten: Denn wer einmal elektrisch fährt, wechselt ungern zurück!»
Stefan Gass, Direktor Suzuki Automobile Schweiz AG
«Die Automobilindustrie hat erkannt, dass sie selbst handeln muss und nicht auf die Politik warten kann und darf. Gerade im Bereich der synthetischen Kraftstoffe sehe ich ein grosses Potenzial für schnelle Fortschritte. Durch den Innovationsdruck und die Technologieoffenheit der Industrie sehen wir bereits erste Akteure, die in diesem Bereich aktiv werden und den Fortschritt vorantreiben. Natürlich wäre es wünschenswert, das bevorstehende Verbrennerverbot in der Europäischen Union zu überdenken, um den Weg für synthetische Kraftstoffe zu ebnen.
«Die Automobilindustrie hat erkannt, dass sie handeln muss und nicht auf die Politik warten kann.»Die Politik hat die Rahmenbedingungen für die Elektrifizierung geschaffen. Während wir den Wandel unterstützen, müssen wir gleichzeitig feststellen, dass das Thema auf der politischen Agenda stagniert, obwohl wir dringend die Unterstützung der Politik bräuchten, um die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge zu entwickeln und finanzielle Anreize für den Kauf von Elektroautos zu schaffen. Leider scheinen einige politische Kräfte eher daran interessiert zu sein, das Autofahren generell einzuschränken, als den Umstieg auf Elektroautos zu fördern.»
Tobias Dilsch, Managing Director Opel Schweiz
«Wir sehen die gegenwärtige Phase des Umbruchs in der Automobilindustrie als eine Zeit der Herausforderung, aber auch als eine Zeit der grossen Chancen. Opel ist entschlossen, diesen Wandel und damit die Zukunft der Mobilität aktiv mitzugestalten. In einem sehr dynamischen globalen Markt orten wir die grössten Herausforderungen in der Elektrifizierung und Digitalisierung: Opel ist sich bewusst, dass die Elektrifizierung von Fahrzeugen und die Integration digitaler Technologien bedeutende Herausforderungen mit sich bringen. Wir investieren daher in Forschung und Entwicklung, um unsere Modelle den sich ändernden Marktbedingungen anzupassen.
In der Schweiz gibt es spezifische Herausforderungen, die den Übergang der breiten Masse zu elektrifizierten Fahrzeugen erschweren. Die skandinavischen Länder brillieren in der Mobilitätswende, in der Schweiz konnte der Marktanteil von E-Autos 2023 nur wenig gesteigert werden. Wir sehen die grössten Hürden im fehlenden und erschwerten Zugang zu Heimladestationen sowie in den fehlenden finanziellen Unterstützungen für Elektroautos. Bereits 2024 wird es alle Opel-Modelle auch in batterieelektrischen Varianten geben. Um Elektrofahrzeuge zukünftig günstiger anbieten zu können, holen Stellantis und Opel die Batterietechnologie zurück nach Europa. In Kaiserslautern entsteht eine Gigafactory für Hochleistungsbatterien.»
Dieter Jermann, Brand Director Audi Schweiz
«Wir sind im März mit unserer Modelloffensive gestartet und haben die Produktaufwertungen der A3-Familie vorgestellt, dicht gefolgt vom vollelektrischen Audi Q6 e-tron. Diesen Sommer geht es mit dem A6 e-tron weiter, in der zweiten Jahreshälfte mit dem A5 und Q5. Bis zum Jahr 2026 bringen wir etliche neue batterieelektrische Fahrzeuge, Verbrenner und Plug-in-Hybride auf den Markt. Trotz anhaltendem herausforderndem Marktumfeld haben wir konstante Lieferzeiten und sind in allen Segmenten bestens aufgestellt für die Übergangsphase. Die Zukunft des Autos ist ganz klar elektrisch!
Die Ladeinfrastruktur hat sich in den letzten zehn Jahren deutlich verbessert und wurde stark ausgebaut. Lademöglichkeiten müssen jedoch überall und zu jeder Tageszeit unkompliziert und schnell verfügbar sein. Sei es zu Hause, auf der Arbeit oder im öffentlichen Raum. Der Staat muss als Anreiz eine Planungs- und Investitionssicherheit zur Verfügung stellen. Wir planen langfristiger als die Politik, die Amag selbst beschleunigt den Ausbau der eigenen PV-Anlagen und Ladestationen unter anderem mit Partnern wie Helion.»
Sergio Solero, President & CEO der BMW (Schweiz) AG
«Die Themen, die uns beschäftigen, sind sehr divers und reichen vom Umgang mit Rohstoffen über neue Player auf dem Automobilmarkt bis zur angespannten und volatilen politischen Weltlage. Wir sehen diesen vielfältigen Herausforderungen bei der BMW (Schweiz) AG optimistisch entgegen. In der Vergangenheit haben wir immer wieder bewiesen, dass wir offen für Veränderung sind und gestärkt aus Krisen hervorgehen können. Die grösste Chance sehe ich aktuell in einem rapiden Ausbau der Anwendungsmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz. Eine schnelle Implementierung von KI-Technologien in unsere Prozesse kann uns beim Bewältigen von anstehenden Herausforderungen entscheidende Ressourceneffizienz verschaffen.
«Die grösste Chance sehe ich in einem rapiden Ausbau der Anwendungsmöglichkeiten von KI.»Bei BMW haben wir das Ziel, dass bereits nächstes Jahr jeder vierte Neuwagen einen vollelektrischen Antrieb besitzt. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir dieses Ziel erreichen. Schon heute sind 30 Prozent unserer verkauften Neufahrzeuge in der Schweiz elektrifiziert. Es braucht aber nebst guten Fahrzeugen auch eine zuverlässige Ladeinfrastruktur und einen möglichst stabilen sowie tiefen Preis für grünen Strom. Sofern diese Rahmenbedingungen gegeben sind, können wir uns vorstellen, dass bereits vor 2030 über die Hälfte aller weltweit ausgelieferten Fahrzeuge der BMW Group vollelektrisch sind. Mit der ‹Neuen Klasse›, welche nächstes Jahr kommt, werden wir die Effizienz unserer Elektrofahrzeuge drastisch erhöhen und so Elektroautos noch attraktiver für unsere Kunden machen.»
Olivier Martin, Managing Director, Citroën & DS Automobiles (Suisse)
«Die Herausforderung liegt vor allem bei der Akzeptanz von Elektrofahrzeugen beim breiten Publikum. Zu viele Vorurteile und Halbwahrheiten herrschen noch bei den Automobilisten. Es liegt an uns, die Kunden richtig abzuholen und ihnen die Vorteile der neuen Fahrzeuge nahezubringen. Genau darin sehen wir auch die Chance: Wenn wir unsere Kunden überzeugen können, schenken sie uns letztlich ihr Vertrauen und Citroën darf weiterhin ihr Wegbegleiter bleiben.
Wir von Citroën haben es geschafft, die Einstiegspreise für unsere Elektroautos massiv zu senken. Auch konnten wir einen starken Lancierungspreis für unseren neuen ë-C3 festlegen, der bereits für unter 25 000 Franken erhältlich ist. Mit unserer transparenten Preisstrategie möchten wir Elektrofahrzeuge für unsere Kunden nahbarer machen und ihnen den Einstieg in die ‹ë-Mobilität› erleichtern.»
Markus Kohler, Brand Director Skoda Schweiz
«Tatsächlich befindet sich die Automobilindustrie in einem grossen Umbruch. Aktuell stellen beispielsweise der Übergang zu umweltfreundlichen Antriebskonzepten und die Veränderung der Kundenbedürfnisse die grössten Herausforderungen in unserer Branche dar. Doch ich sehe auch Chancen in diesen stürmischen Zeiten. So können Unternehmen, die eine Vorreiterrolle bei diesen Entwicklungen einnehmen und vielseitige Dienstleistungen rund um die individuelle Mobilität anbieten, erfolgreich sein.
Es gibt mehrere Möglichkeiten respektive Bestrebungen, die Verbreitung von Elektromobilität zu erhöhen. So muss der Öffentlichkeit in erster Linie die Angst vor fehlender Ladeinfrastruktur in der Schweiz genommen werden, denn wir verfügen bereits über ein sehr gutes, leicht zugängliches und flächendeckendes öffentliches Ladenetz. Deutlich schwieriger sieht es bei den hauseigenen Ladestationen aus. Hier bedarf es der verstärkten Zusammenarbeit von Politik und Industrie, denn oftmals scheitert es an der Installation von Ladestationen in Wohngebäuden, Parkhäusern und Bürogebäuden. Auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für all die Vorteile von Elektromobilität ist ein wichtiger Faktor, um die Elektromobilität zu einem Massenphänomen zu machen.»
Michael Glinski, CEO Porsche Schweiz AG
«Digitale Transformation, hohe Volatilität und der Hochlauf der Elektromobilität als auch die Sicherung der Technologieoffenheit, etwa durch die Produktion von E-Fuels, fordern uns heraus und zeigen neue Wege und Chancen auf. Kein Problem ohne Chance – oder andersherum. Wir erreichen durch neue, nachhaltigere Technologien auch neue Zielgruppen und schaffen es, trotz und dank aller Innovation Porsche zu bleiben. Ich erachte es als grosses Glück, diesen Umbruch unserer Branche mitgestalten zu dürfen.
«Ich erachte es als grosses Glück, diesen Umbruch unserer Branche mitgestalten zu dürfen.»Die Akzeptanz der Elektromobilität muss durch den verstärkten Ausbau der Ladeinfrastruktur erhöht werden, und wir müssen zeigen, dass es nicht um Verzicht geht. Was in puncto Performance möglich ist, haben wir jüngst mit dem stärksten Serienmodell von Porsche gezeigt: dem Taycan Turbo GT. Und wir setzen weiter auf Elektromobilität: Der vollelektrische Macan kommt, und Mitte des Jahrzehnts wird der vollelektrische 718 folgen. Unmittelbar danach der vollelektrische Cayenne. Wir bauen die Sportwagen der Zukunft.»
Pascal Meyer, Geschäftsführer Subaru Schweiz AG
«Der Wechsel zur Elektromobilität ist in der Automobilindustrie die wohl aktuell grösste Veränderung und zugleich auch die grösste Herausforderung. Dieser Wandel bringt die Hersteller dazu, noch innovativer und noch dynamischer zu werden. Das Angebot an Fahrzeugen mit unterschiedlichen Antrieben (Benzin, Diesel, Hybrid, Plug-in-Hybrid, Elektro) war noch nie so gross wie heute. Auch bei Subaru haben wir dank dieser Dynamik nicht nur die traditionellen Benziner, sondern auch Hybrid- und Elektromodelle im Angebot. Der Fokus auf die Elektromobilität bringt neue Marktteilnehmer nach Europa, die neue Modelle anbieten. Das führt zu mehr Auswahl, mehr Wettbewerb, mehr Dynamik und mehr Innovation. Das sind gute Nachrichten.
Ende 2023 war in der Schweiz jede fünfte Neuzulassung ein reines Elektrofahrzeug. Das ist für ein Land, in welchem die grosse Mehrheit in Mietobjekten ohne ‹Recht auf Ladung› wohnt und es keine Subventionen für Elektroautos gibt, ein sehr stolzer Wert. Das Auto ist darum so beliebt, weil es nicht nur Unabhängigkeit, Spontaneität und Komfort sichert, sondern weil es auch praktisch, zweckmässig, bequem und meistens auch erschwinglich ist. Ich bin zuversichtlich, dass Elektroautos bald auch all diese Kriterien erfüllen werden.»
Christian Künstler, Geschäftsführer Toyota AG
«Wir sehen für Toyota momentan hauptsächlich Chancen. Wir gehen von einer diversifizierten Mobilität mit verschiedenen Antriebskonzepten aus, welche in naher Zukunft unsere Strassen prägen werden. Toyota setzt bereits heute weltweit auf eine breitgefächerte Strategie zur Erreichung der CO2-Neutralität. Diese ist an den Anspruch des Unternehmens angepasst, für verschiedene Kundenanforderungen, Marktbedingungen und lokale Infrastrukturen in unterschiedlichen Weltregionen eine Auswahl verschiedener Antriebstechnologien anzubieten. Dazu zählen Hybrid-, Plug-in-Hybrid-, Batterie- und Brennstoffzellen-Elektroantriebe ebenso wie Verbrennungsmotoren mit Wasserstoff beziehungsweise E-Fuels als Treibstoff.
Wir sind davon überzeugt, dass die Einführung von neuen Batterietechnologien und der Ausbau der Ladeinfrastruktur die Entwicklung der Elektromobilität positiv prägen werden. Dies wird zusätzlich unterstützt von der Erweiterung unserer BEV-Modellpalette, welche sich über alle Fahrzeugsegmente erstrecken wird. Toyotas Vision ‹Mobilität für alle› zielt darauf ab, niemanden zurückzulassen, indem wir unseren Kunden zugängliche, emissionsarme und emissionsfreie Mobilitätslösungen anbieten, die ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden. Die neuen Batterietechnologien werden für erschwingliche und für alle erreichbare emissionsfreie Mobilität sorgen. Toyota plant die Einführung einer neuen Batterieserie, welche schrittweise massiv höhere Reichweiten zu tieferen Preisen ermöglicht und mittelfristig die Etablierung der Elektromobilität positiv beeinflussen wird.»
Remo Guthauser, CEO Smart Schweiz GmbH
«Den grossen Umbruch hat smart bereits hinter sich. Die zwei grossen Schritte, Umstellung auf E-Mobilität und den digitalen Vertrieb, haben wir bereits mit unserem Re-Launch umgesetzt. Auch wenn mit diesem Entscheid kurzfristig auf Volumen verzichtet wird, sind wir langfristig als einer der wenigen ‹electric-only›-Marken positioniert. Der digitale Vertrieb erlaubt uns zudem den direkten Kontakt zum Endkunden, und durch tiefere Vertriebskosten können wir unsere Produkte attraktiver im Markt positionieren als Wettbewerber.
Die Neuverkäufe von Elektroautos haben sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt, und das öffentliche Ladenetz ist um über 50 Prozent gewachsen. Zwei aufeinanderfolgende Jahre sahen Elektrofahrzeuge als Spitzenreiter bei den Neuzulassungen in der Schweiz. Die meisten Menschen haben erkannt, dass das Elektroauto die komfortablere, sowohl sportlichere wie günstigere Mobilitätslösung ist. Nichtsdestotrotz haben viele noch immer keinen Zugang zu einer Lademöglichkeit zu Hause. Es braucht ein Recht zum Laden. Sowohl für Mieter als auch für Stockwerkeigentümer.»
Claude Gregorini, Brand Director Volkswagen
«Der E-Mobilität gehört die Zukunft. Volkswagen wird das Tempo bei der Elektrostrategie beibehalten. Gleichzeitig ist es in dieser Transformationsphase wichtig, für die Kundinnen und Kunden ein flexibles Angebot an Antrieben zu bieten. Deshalb fördert die Marke Volkswagen weiterhin die modernen Verbrennungs- und Hybridkonzepte. Der Umstieg auf Elektromobilität ist ein ganzheitliches Projekt, das gut geplant und umgesetzt werden muss. Es geht dabei auch um Rahmenbedingungen, die wir als Marke respektive Importeur nicht oder nur begrenzt in den eigenen Händen haben. Verfügbare Rohstoffe, Strompreise oder die Ladeinfrastruktur gehören etwa dazu. Aber auch politische Entscheide, wie beispielsweise die Ende 2023 in Bundesbern beschlossene Steuerbefreiung für Elektrofahrzeuge von 4 Prozent abzuschaffen, welche der Förderung der E-Automobile in unserem Lande klar entgegenläuft.
Wer klimaneutrale, individuelle Mobilität will, kommt am BEV nicht vorbei. Gleichzeitig muss E-Mobilität aber auch für kleinere Haushaltsbudgets erschwinglich werden. Deshalb arbeiten wir bei Volkswagen mit Hochdruck an einem kleinen E-Auto um die 25 000 Franken, das schon bald auf den Markt kommen wird. Volkswagen in der Schweiz sorgt aber neben breitem Angebot und neuen Modellen auch für Lösungen über das Auto hinaus. Auf Wunsch bekommt man bei uns von der Solaranlage bis zur Ladelösung zu Hause alles aus einer Hand.»
Roland Schell, CEO Mercedes-Benz Schweiz AG
«Die grösste Herausforderung scheint mir das fehlende Bewusstsein dafür, dass eine Transformation Zeit braucht. Sie betrifft ja nicht nur unsere Industrie, die in den letzten Jahren enorme Innovationskraft gezeigt hat. Mercedes-Benz etwa bietet aktuell zehn vollelektrische Modelle an. Es soll sich das Mobilitätsverhalten unserer Kunden wandeln. Sie sind es daher, die am Ende das Tempo vorgeben. Politik und Gesellschaft müssen Anreize für diesen Wandel schaffen – in Form von genügend Lademöglichkeiten und einer sicheren und günstigen Stromversorgung etwa. Und sie müssen sich bewusst sein, dass Mobilität ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, dem es Sorge zu tragen gilt.
Die grosse Chance für unsere Industrie sehe ich darin, dass wir bei diesem Wandel und auch mit Blick auf unsere Klimaziele ein essenzieller Teil der Lösung sind. Wir können mit unserem Know-how und unseren Produkten entscheidend dazu beitragen, eine der grossen Aufgaben unserer Zeit anzupacken. Mit unserer bald 140-jährigen Tradition in Innovation und Ingenieurskunst ist Mercedes-Benz prädestiniert, dabei eine führende Rolle zu spielen.
«Die grosse Chance für unsere Industrie ist, dass wir ein essenzieller Teil der Lösung sind.»Die Elektroautos sind nur ein Teil des Gesamtprodukts Elektromobilität. Die Politik und andere Stakeholder müssen noch viel mehr dafür tun, damit Kunden von diesem Gesamtprodukt überzeugt sind und in höherem Tempo auf dieses umsteigen. Wir als Industrie leisten unseren Beitrag und investieren Milliarden. Es ist an der Zeit, dass auch andere Stakeholder das Ihre tun. Mit der Änderung der Automobilsteuerverordnung per Anfang 2024 und der damit einhergehenden Verteuerung von E-Autos hat der Bund leider ein Signal genau in die verkehrte Richtung gesetzt. Wir korrigieren das, indem wir die neu erhobene Steuer von 4 Prozent in diesem Jahr nicht an unsere Kunden weitergeben.»
Ernst Ramic, Sales Manager/Managing Director ad interim Ford Schweiz
«Der Wandel hin zu vollelektrischen und vollvernetzten Fahrzeugen erfordert erhebliche Investitionen in neue Technologien und Fertigungsmethoden. Autohersteller müssen sich bei sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen flexibel zeigen, was eine langfristige Planung erschwert. Darüber hinaus müssen sich die Hersteller mit den Themen Software, Reichweite, Batteriefertigung und Ladeinfrastruktur auseinandersetzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und neue Zielgruppen und Märkte erschliessen zu können. Die Integration von digitalen Fahrzeugtechnologien ermöglicht neue Geschäftsmodelle wie Telematik-Lösungen und personalisierte Fahrzeugangebote sowie Funktionen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind.
Um Elektromobilität zu einem Massenphänomen zu machen, müssen zwei Massnahmen ergriffen werden: Wichtig ist eine enge Zusammenarbeit zwischen der Automobilindustrie und den Regierungen, um gemeinsame Ziele festzulegen und die Entwicklung und Einführung von Elektrofahrzeugen, optimalerweise auch mit Fördermassnahmen und Zulassungserleichterungen, voranzutreiben. Die Produktion, insbesondere die von Batterien, muss kostengünstiger, die heimische Ladeinfrastruktur und in städtischen Gebieten weiter ausgebaut werden.»
Christian Wellauer, Direktor Lexus Schweiz
«Ich sehe vor allem Chancen. Das Bedürfnis nach individueller Mobilität wird weiterwachsen. Menschen wollen mobil sein und selber entscheiden, wann und wie sie von A nach B kommen. Das Auto hat sich in den letzten Jahren extrem weiterentwickelt. In Bezug auf Antriebskonzepte, Konnektivität, Verkehrssicherheit, Mobilitätskonzepte und auch in Bezug auf die Umweltverträglichkeit.
«Das Bedürfnis nach individueller Mobilität wird weiterwachsen. Menschen wollen mobil sein.»Elektromobilität kann in manchen Teilen der Welt – etwa in Europa – ein Thema sein. In vielen anderen Weltregionen werden noch die nächsten fünfzig Jahre Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren unterwegs sein. Und das ist auch richtig so. Oder wollen wir, dass ein Kind in einem Entwicklungsland nicht mehr ins Spital transportiert werden kann, weil der Strom ausgegangen ist? Deshalb werden Personen- und Warentransporte vielerorts auch in fünfzig Jahren noch mit einem Toyota Hilux gemacht. Elektromobilität hat seinen Platz als Antriebsform. Deshalb offerieren Hersteller wie Lexus eine breite Auswahl an Antriebskonzepten (Hybrid, Plug-in-Hybrid, Verbrenner, Elektro etc.). Weil jeder Mensch in jeder Weltregion das Recht auf Mobilität hat und seine Art der Mobilität frei wählen mag.»
Matthias Walker, Managing Director, Mazda (Suisse) SA
«Wir bei Mazda sehen keine Probleme, wir stellen uns Herausforderungen. So fordert uns etwa die Vielzahl an Regularien technologisch heraus. Dies betrifft nicht nur die Dekarbonisierung. Die Chance besteht darin, dass wir in diesem Kontext Modelle und Technologien entwickeln, welche den Bedürfnissen unserer Kunden entsprechen.
Auch wenn wir Elektromobilität als eine Lösung sehen, betrachten wir sie nicht als einzige Lösung. Es geht um die Dekarbonisierung des motorisierten Individualverkehrs, und dazu können viele Technologien beitragen, so auch CO2-neutrale Treibstoffe. Es braucht technologieoffene Rahmenbedingungen und auch eine Beratung unserer Kunden, welche Technologie für sie die beste ist.»
Damian Donnellan, Managing Director, Jaguar Land Rover Schweiz AG
«Sich möglichst rasch an Veränderungen anpassen zu können, ist eine der grössten Herausforderungen. Beispiele sind die Entwicklung neuer Technologien; Elektrofahrzeuge, aber auch das autonome Fahren. Hinzu kommen politische Einflussfaktoren wie strengere Vorschriften für Abgasemissionen, die eingehalten werden müssen. Die rasch fortschreitende Entwicklung der Technologie ermöglicht neue Innovationen, sei es in einer umweltfreundlichen Produktion oder in der Produktentwicklung. Jaguar Land Rover Ltd. hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2039 zu einem Netto-null-Emissions-Unternehmen zu werden und in die Elektrifizierung, Antriebstechnologien und die Entwicklung vernetzter Dienste zu investieren.
Um die Elektromobilität besser zugänglich zu machen, sind Investitionen in die Infrastruktur unumgänglich. Die Bereitschaft zum Kauf eines Elektroautos ist nach wie vor vorhanden, aber das häufigste Argument gegen einen Kauf ist heutzutage die fehlende Ladeinfrastruktur.»
Bruno Campino, Managing Director Mitsubishi Schweiz
«Das grösste Problem sehe ich, wenn von der Politik Verbote ausgesprochen werden. Eine Technologieoffenheit lässt die Konsumenten entscheiden, was ihre Bedürfnisse optimal abdeckt. Chancen entstehen durch neue Mobilitätslösungen und Optimierung der aktuellen Infrastruktur.
Die Hersteller haben innert Kürze auf die Forderungen der Politik reagiert und elektrifizierte Fahrzeuge geliefert, aber die Ladeinfrastruktur wurde parallel nicht schnell genug aufgebaut. Klare und transparente Strompreise an Ladesäulen sind auch unumgänglich. Sobald die Elektromobilität ‹convenient› wird, wird sie auch von der grossen Masse akzeptiert.»
Und woher kommen die Batterien.? Und wie werden sie entsorgt. Und wie lange müssen noch arme Kinder in der Dritten Welt leiden. Ich behalte meine Benzin/Hybrid so lange wie erläuft oder ich leben und Autofahren darf. Ich bin schon über eine Million km gefahren und habe kein schlechtes gewissen
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Und woher kommen die Batterien.? Und wie werden sie entsorgt. Und wie lange müssen noch arme Kinder in der Dritten Welt leiden. Ich behalte meine Benzin/Hybrid so lange wie erläuft oder ich leben und Autofahren darf. Ich bin schon über eine Million km gefahren und habe kein schlechtes gewissen