Das ist garantiert ein tolles Sujet für die Basler Fasnacht. Peta kommt mit einer Forderung, die ganz bestimmt ein echter Gewinn für die Tierwelt ist: Die Tierschutzorganisation will, dass Karussells nicht mehr mit Tiermotiven gestaltet werden. Laut Medienberichten hat Peta jüngst in einem Brief an einen Fahrgeschäfthersteller erklärt, dass stattdessen Flugzeuge oder Autos verwendet werden sollen. Kinder müssten schon früh lernen, wie man mit Tieren umgehe, und das Karussellvergnügen würde normalisieren, dass Tiere als Mittel zur Unterhaltung genutzt werden dürften. Generell hätten es Reittiere schwer, da diese oft zur Unterwerfung gezwungen würden.
Ich habe nichts gegen Hilfsorganisationen, ganz im Gegenteil, ich halte ihren Einsatz für wichtig. Wenn sie sich nicht für die Sorgen und Nöte der Schwächeren, der Tiere oder der Umwelt aufopfern, wer dann? Früher habe ich regelmässig an Greenpeace gespendet. Später habe ich aufgehört, weil ich der Umwelt helfen wollte. Und nicht beabsichtige, königliche Residenzen von Hilfsorganisationen zu finanzieren oder Luxuskreuzfahrten für deren Manager.
Es geht nämlich rund im Zirkus der Hilfsorganisationen, die hauptsächlich von Spendengeldern finanziert sind. Der CEO der Rega gönnt sich ein Gehalt von satten 440 000 Franken – das ist etwa so viel wie ein Bundesratslohn. Laut NZZ heimst der Direktor des Schweizerischen Roten Kreuzes 240 000 Franken ein, der CEO der Schweizer Jugendherbergen 231 000 Franken. Die Krebsliga bezahlt 1,4 Millionen für acht Vollzeitstellen in der Geschäftsleitung, das ergibt einen Durchschnittslohn von 175 000 Franken. Man könnte fast vergessen, dass es um den Kampf gegen eine tödliche Krankheit geht. Bei anderen Hilfsorganisationen sieht es ähnlich aus. Die Chefin von Tierschutz Schweiz wurde von den Delegierten gerade erst abgesetzt. Grund dafür waren gemäss Blick unter anderem ihre überrissenen Spesenabrechnungen, aber auch fragwürdige Immobiliengeschäfte. Es herrsche eine Kultur der Intransparenz, sagen Kritiker.
Und ich, völlig naiv, dachte immer, diese Menschen wollten einfach nur helfen.
Auf meiner Sightseeingtour in Hamburg fuhr ich an einem schicken Glaspalast vorbei, der in einem der gefragtesten Quartiere, in der Hafencity direkt am Wasser, thront. Dass sich hier seit 2013 eine Hilfsorganisation eingemietet hat, wäre mir zuletzt in den Sinn gekommen. Greenpeace residiert herrschaftlich auf 7000 Quadratmetern – ich bin mir sicher, die Umwelt ist ganz entzückt. Oder vielleicht doch nicht? Denn wie der Spiegel vermeldet hatte, hat ein Mitarbeiter 2014 vier Millionen Euro an den Finanzmärkten verspekuliert – Spendengelder. Aber keine Sorge, der Palast steht noch, die Spenden fliessen weiter wie ein Wasserfall im Regenwald (an die 80 Millionen Euro im 2021).
Apropos Überfluss: Warum spekulieren Hilfsorganisationen überhaupt an den Finanz- oder Immobilienmärkten? Ich spekuliere: weil ihnen ihr eigentliches Ziel zu langweilig ist. Und warum gönnen sich manche dieser Manager von fremdem Geld massive Gehälter, solche wie in der Privatwirtschaft? Weil sie vielleicht vergessen haben, wofür sie eigentlich da sind – und dass wir hauptsächlich nicht für sie einbezahlen. Irgendwann ging ihnen der Bezug zur Realität verloren, als hätten sie zu viele Stunden auf dem Sonnendeck der majestätischen «Icon of the Seas» verbracht. Und ich, völlig naiv, dachte immer, diese Menschen wollten einfach nur helfen. Aber wer hilft hier eigentlich wem?
Also, meine geschätzten Leser, wenn Sie nächstes Mal einen Spendenaufruf in den Händen halten und ein mit Schlamm bespritztes Kätzchen auf dem Cover sehen, denken Sie daran: Das arme Tier bekommt wahrscheinlich den kleinsten Teil Ihres Geldes ab. Der Grossteil landet wohl in der Tasche des Typen im Porsche, der an der Ampel neben Ihnen steht und sich schon auf die nächste Kreuzfahrt freut.
Und was Peta betrifft: So gesehen, dürfte man seinen Hund nicht mehr an die Leine nehmen, weil er sich ja wie ein unterdrücktes Tier fühlen könnte. Oder keine Wauwaus mehr halten, weil sie in einem Abhängigkeitsverhältnis zu uns Menschen stehen.
Pablo, der Überdramatisierer in meinem Haushalt, der das Konzept einer Leine schon immer strikt abgelehnt hat und sich wie die Karussellpferdchen täglich zur Unterwerfung gezwungen fühlt, hätte wohl grosse Sympathien für seine Mit-Hysteriker.
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Es sollte längst Pflicht sein, dass jede Spendenorganisation und jede NGO die von ihnen bezahlten Löhne transparent macht ... dann käme wohl schnell ans Licht, dass die Gutmenschen am liebsten gut zu sich selber sind!
Wie lange dauert es noch bis auch Steckenpferde verboten werden?
Heute am Bahnhof einer mittleren Schweizer Stadt wurde ich vor einem Stand von Amnesty International von einer jungen Frau angehalten. Sie hielt mir einen längeren Vortrag über Mädchenbeschneidung (ein ernstes Thema, das bei mir ehrliches Mitgefühl auslöst) und hatte mich beinahe soweit, dass ich etwas gespendet hätte - bis sie sagte, dass die Organisation noch "Mitglieder und Mitgliederinnen" suche ...
Liebe Frau Wernli, ihr Hinweis, bei Spendenaufrufen genau hinzusehen, stösst bei mir auf taube Ohren. Mir ist nämlich egal, ob der Brief mit der Adresse nach unten oder oben im Altpapier zu liegen kommt.
Danke für diesen Augen öffnenden Artikel, Frau Wernli!
Es war einmal... (zugegeben, schon etliche Jahre her) da war Greenpeace gut und nötig, geboren aus einem jugendlichen Elan, die Welt zu retten. Inzwischen ist der Verein zu einem Machtinstrument mutiert, deren Vertreter auch vor Gewaltanwendung nicht zurückscheuen. Ergo habe ich meine Mitgleidschaft schon lange gekündigt.
Aha, das ist ja nun wirklich wichtig! Und geht ja gar nicht - auf Tieren ! Wo kommen wir denn dahin!
Aber Masturbationsräume und frühkindliche Sexualerziehung in Kindergärten von 0-4 und von 4-6 und weiterführend das ist doch nun wirklich nicht verwerflich…
Ich frage mich, wo ist der Aufschrei der Kinderärzte? Der Psychologen? Der Eltern?
Ich spende nur noch an Organisationen, denen ich voll vertraue und die auch wirklich nur unser bestes wollen: Den Agora xy-Wenden sowie den Grünen 🤣
Lt. Dustin Hoffmann ist PETA eine faschistische Organisation.
Letztlich ist es so, dass die Realisierung der radikalen Forderungen von PETA oder die von Veganern in letzter Konsequenz zur Ausrottung aller Tiere führte. Die allermeisten Tiere existieren in Deutschland nur, weil Menschen dafür bezahlen, weil sie sie reiten wollen, weil sie ihr Bellen oder ihre Art der Bewegung, ihr Anschmiegen, ihren Gesang, ihre Farben lieben, weil sie sie gern essen oder weil sie damit Geld verdienen.
Misleading und weitgehend irrig. Neidisch. Wenn einige NGOs klotzen, dann nicht alle. Vétérinaires sans Frontières, Schweizer Tierärzte im Einsatz, 4Pfoten, Susy Utzinger, Petfinder, STMZ sind nicht aufgeblasen, arbeiten günstig und weitgehend freiwillig.
Passt. Die Weltwoche war schon immer gegen Tierschutz. Jedenfalls die jetzige Woche.
Ich hatte auch solchen Organisationen gespendet. Durch Einsicht bin ich dann dann darauf gekommen, alles einstellen und es zu lassen.
Die letzte Kündigung war dann, ich sage es so die grünen NGO Bund Naturschutz. Diese Organisation machte Werbung bei der letzten Landtagswahl nur für die Grünen und als Wald- und Wildtierschutzorganisation auch Werbung für die Aufstellung von Windrädern in den Wäldern.
Spenden an irgendwelche Organisationen sind nicht meine Sache. Wegen fehlender 100%iger Transparenz und natürlich leben die Betreiber davon. Wenn ich helfe, dann direkt und persönlich gegenüber einem Bedürftigen.
Wenn die Kinder statt auf Tieren lieber auf Flugzeugen oder Autos reiten sollen, dann bitte nur auf elektrisch betriebenen, versteht sich!!!
Das Gutmenschentum ist eine ernsthafte Erkrankung. Die Pferdchen auf dem Karusel sind ein grausames Zeichen der Tierverachtung. - Dass täglich allein in D Zehntausenden von Tieren die Kehle durchgeschnitten wird, um koscheres Fleisch essen zu können, das ist solchen Tierschützern keine müde Zeile wert.
Dürfte ich da vielleicht mal nachfragen, was Sie denn denken, wie der ganze "Rest" der nicht "halal"-geschlachteten Tiere in der Welt zu Tode kommen?
Meine Erkenntnis nach unzähligen Dokumentationen (und schlaflosen Nächten) über Schlachthäuser und Schlachtpraktiken weltweit: Die einzige tiergerechte Art, Tiere zu töten und zu schlachten ist am Ort, wo sie aufgewachsen sind - mit Gefühl und Mitgefühl für das Tier, das man kennt und dem man dankbar ist, dass es sein Leben für unseres gibt.
Und da hätte ich noch was, nachdem ein wirklich mitfühlender Mensch sich einige Gedanken machen können sollte: https://www.youtube.com/watch?v=LQRAfJyEsko
Ich bin weder VegetarierIn noch VeganerIn.
Und wer schützt eigentlich die unzähligen armen Pferde auf den Abermillionen Schachfeldern dieser Welt?
😉
Na ja, so gesehen trifft es zum Ausgleich auch Damen und Könige, die im Falle des Falles geschlagen werden.
Wir haben schon seit Jahrzehnten sämtliche Spenden an solche Organisationen gestrichen. Wenn, dann spenden wir direkt Betroffenen etwas.
Ist es nicht immer so? Zuerst eine gute Idee von ein paar guten Leuten. mit der Zeit schleicht sich Profitgier und Korruption ein. Spenden will sehr gut überlegt sein.
Das Problem ist das Grossunternehmen und Staatsbetriebe Mitarbeiterinnen beschäftigen, welche sich bei ihren Ex-Studentinnen beliebt machen wollen und auf Kosten der Aktionäre und Steuerzahlern jede Menge Geld verteilen, welche die NGO's dann gegen diese verwenden und Schaden anrichten.
Ich beschränke mich mitterlweile bei Spenden auf Einrichtungen in der Region, wo ich relativ sicher bin, dass es auch dort ankommt wo es soll. All die Organisationen, die mir dauernd irgendwelche Hochglanzbroschüren schicken oder einen sogar anrufen mit der Frage, ob man dieses Jahr die Spende vergessen hat, sind mir suspekt.
Heute am Bahnhof einer mittleren Schweizer Stadt wurde ich vor einem Stand von Amnesty International von einer jungen Frau angehalten. Sie hielt mir einen längeren Vortrag über Mädchenbeschneidung (ein ernstes Thema, das bei mir ehrliches Mitgefühl auslöst) und hatte mich beinahe soweit, dass ich etwas gespendet hätte - bis sie sagte, dass die Organisation noch "Mitglieder und Mitgliederinnen" suche ...
Vor einem Jahr stand ein Ehepaar aus Somalia vor dem Badener Bezirksgericht, weil ihre 5 (fünf) Töchter in ihrem Heimatland beschnitten wurden. Sie wurden freigesprochen. Bei der Demo vor dem Bezirksgericht Baden sind, meines Wissens, keine Leute von Amnesty vor Ort gewesen.
Ich sehe zwei Themen: Einerseits die Beschneidung von Mädchen und anderseits das Gendern. Bei beiden Themen kriege ich "grüeni Bibeli" (Berndeutsch für Pickel). Doch beim Thema Beschneidung fühle ich mich nicht berufen, dagegen aktiv etwas zu unternehmen. Das Wissen darum ist schmerzhaft und weckt Mitgefühl in mir. Aber es ist schliesslich an den Betroffenen, in ihren Ländern etwas dagegen zu tun. Unsere Einmischung hat bereits so viel Leid in andern Ländern hervorgerufen. Stopp der Einmischung!
Danke für diesen Augen öffnenden Artikel, Frau Wernli!
Ich spende nie! Allenfalls bekommen meine Enkel eine Spende! Eine lange zurückliegende Erfahrung aus Indien! Spende nie einem armen Menschen was, dass sammeln von Spenden hält von der Arbeit ab. Das hat ein alter, Weisheit besitzender Buddist beim Empfang in einer Waiseneinrichtung gesagt!
Alle Buddhistischen Mönche und Nonnen leben von Spenden!
Spenden sollte man m.E. wohlbedacht tun. Dass es Menschen gibt, die aus gesundheitlichen Gründen keiner existenzerhaltenden Arbeit nachgehen können, liegt auf der Hand. In armen Ländern haben sie oftmals keine Wahl und sind auf materielle oder monetäre Spenden angewiesen wenn sie keine Familien haben, die sie unterstützen können.
Und ich stimme mit Jacob Tomlin überein: Eine Vielzahl buddhistischer Mönche müssen sich für ihre universell-geistige (= "unproduktive") Arbeit auf Spenden verlassen.
Wer helfen will, es gibt viele sinnvolle Programme REGIONAL...mini Verwaltungskosten ( keine Bereicherungsgefahr für‘s Leitungsteam) und es ladet dort, wo es ankommen soll...
Es sollte längst Pflicht sein, dass jede Spendenorganisation und jede NGO die von ihnen bezahlten Löhne transparent macht ... dann käme wohl schnell ans Licht, dass die Gutmenschen am liebsten gut zu sich selber sind!
Liebe Frau Wernli, ihr Hinweis, bei Spendenaufrufen genau hinzusehen, stösst bei mir auf taube Ohren. Mir ist nämlich egal, ob der Brief mit der Adresse nach unten oder oben im Altpapier zu liegen kommt.
Aber die Manager (m/w/d) dieser Manege gönnen sich ja sonst nichts, oder?
Statt gar nichts mehr spenden besser an lokale Organisationen und kleinere, seriöse wie z. B. das Bergwaldprojekt, die wirklich nützliches tun.
Wie lange dauert es noch bis auch Steckenpferde verboten werden?
...oder sich Teddybären wegen Verkuschelung beschweren 🧸
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Es war einmal... (zugegeben, schon etliche Jahre her) da war Greenpeace gut und nötig, geboren aus einem jugendlichen Elan, die Welt zu retten. Inzwischen ist der Verein zu einem Machtinstrument mutiert, deren Vertreter auch vor Gewaltanwendung nicht zurückscheuen. Ergo habe ich meine Mitgleidschaft schon lange gekündigt.
Aha, das ist ja nun wirklich wichtig! Und geht ja gar nicht - auf Tieren ! Wo kommen wir denn dahin! Aber Masturbationsräume und frühkindliche Sexualerziehung in Kindergärten von 0-4 und von 4-6 und weiterführend das ist doch nun wirklich nicht verwerflich… Ich frage mich, wo ist der Aufschrei der Kinderärzte? Der Psychologen? Der Eltern?
Ich spende nur noch an Organisationen, denen ich voll vertraue und die auch wirklich nur unser bestes wollen: Den Agora xy-Wenden sowie den Grünen 🤣