Man kann ihn lustig finden – oder nicht. Erfolgreich ist er sowieso; sehr sogar. Otto Waalkes, Kult-Ostfriese in Person, gehört zu den beliebtesten Komikern im deutschsprachigen Raum.

Zu seinem 75. Geburtstag hat der Westdeutsche Rundfunk (WDR) die Sendung «Die Otto Show» in seiner Mediathek bereitgestellt. So ganz geheuer scheint den Fernsehmachern diese Handlung allerdings nicht zu sein. Ein Warnhinweis macht darauf aufmerksam, dass manche Witze als unsensibel und anstössig wahrgenommen werden könnten.

Hintergrund: Womöglich könnten heute einige seiner Pointen über ethnische Minderheiten beziehungsweise Frauen als verletzend erachtet werden. Ausserdem: Noch 1985, in seinem ersten Otto-Film, benutzte er das N-Wort.

So heisst es nun vor der Sendung: «Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung.»

Auf Anfrage der Bild-Zeitung erklärte der WDR die Warnhinweise: «Beliebte Programme und Kultsendungen aus unserem Archiv zeigen wir regelmässig. Dazu gehört auch ‹Die Otto Show› ab 1973. Die Programme werden in ihrer ursprünglichen Form gezeigt. Sie enthalten Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden. Mit der Einblendung zu Beginn machen wir das deutlich und ordnen das Format dementsprechend ein.»

Otto Waalkes selber sagte zur Diskussion: «Das ist nun ein halbes Jahrhundert her. Die Moralvorstellungen haben sich seit 1970 gewandelt, jede Zeit hat ihre eigenen Tabus. Komik hat ja immer etwas Anstössiges, weil sie alltägliche Regeln verletzt. Vor Komik kann also gar nicht genug gewarnt werden.»

Und zum Schluss sagt Waalkes etwas, das den Nagel auf den Kopf trifft: «Als ob es keine anderen Probleme gäbe als alte Otto-Scherze.»