Die masslose Zuwanderung sei die «Wurzel des Übels», schreibt alt Bundesrat Christoph Blocher (SVP) in einem NZZ-Gastbeitrag. Wo immer es Probleme gebe, die Ursachen stünden in engstem Zusammenhang damit.

Das Wachstum der Schweizer Bevölkerung habe in den letzten zwanzig Jahren jedes Jahr durchschnittlich 75.000 Menschen betragen. Die Schweiz sei gemäss Uno 16-mal schneller gewachsen als Deutschland.

Selbst in absoluten Zahlen übertraf die Schweiz Deutschland: Die Eidgenossenschaft hat 1,5 Millionen Einwohner mehr verzeichnet, der neunmal grössere nördliche Nachbar kommt auf ein Plus von 1,1 Millionen Menschen.

Im letzten Jahr sei die Schweizer Bevölkerung netto sogar um rund 180.000 Menschen gewachsen – was der Bevölkerung der Stadt Basel entspreche. Unterteilt werde dies in 81.345 «ordentliche» Zuwanderer (aus EU/Efta und Drittstaaten), 24.511 Asylbewerber und rund 70.000 Schutzsuchende aus der Ukraine.

Diese Zugewanderten brauchten – durchschnittlich – so viel Strom wie 40 Prozent des stillgelegten Kernkraftwerks Mühleberg, zudem eine Siedlungsfläche von fast 10.000 Fussballfeldern. 97.000 Autos  mehr führen auf den Strassen. 82.000 Wohnungen hätten neu gebaut werden müssen. Rund 800 Spitalbetten mehr würden gebraucht, 4700 Pflegenden, 800 zusätzliche Ärzte.

Ob es möglich sei, genügend Fachpersonal für eine derartige Zuwanderung auszubilden, verneint Blocher, er nennt es: «schlicht unmöglich».

Das Hauptproblem sieht der Alt-Bundesrat in der «Duldung dieser masslosen Zuwanderung durch die Personenfreizügigkeit und dem fehlenden Handlungswillen im Asylbereich». Er schreibt: «Es fehlt nicht an gesetzlichen Grundlagen, sondern an tätigen Politikern.»

Als Beispiel nennt er die Masseneinwanderungs-Initiative, die 2014 zwar von Volk und Ständen angenommen, aber nicht umgesetzt worden sei. Und im Asylwesen sei «klar geregelt», wer in die Schweiz kommen dürfe und wer nicht. «Nur muss es gemacht werden. Doch da fehlt es.»

Blocher fordert Politiker, «die endlich ihre Arbeit tun». «Das wäre der Sinn der Wahlen.»