Auf Statista.de findet man alles Mögliche und Unmögliche. Zum Beispiel einen «Vergleich der Parteizugehörigkeit der Politiker in den politischen Talkshows von ARD und ZDF und dem Sitzanteil im Deutschen Bundestag», dargestellt in Balkendiagrammen und mit den jeweiligen Anteilen.

Dabei fällt zunächst auf, was nicht so auffällt. Bei den meisten Parteien sind die Balken «Anteil an den Auftritten» und «Anteil im Bundestag» mehr oder weniger gleich hoch. Die Einladungspolitik ist also einigermassen nachvollziehbar.

Doch es gibt zwei grosse Ausnahmen, wo das Verhältnis wild ausschlägt. Das Bündnis Sahra Wagenknecht ist im Bundestag mit weniger als 1,4 Prozent vertreten. Sein Anteil an Talkauftritten betrug 2024 aber 5,6 Prozent, das ist eine mehr als vierfache Übervertretung.

Umgekehrt proportional ist es bei der AfD. Sie hat im Bundestag einen Anteil von 10,4 Prozent, ist in den Polit-Talks des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aber nur mit 2,6 Prozent repräsentiert. Auch dies entspricht einem – diesmal negativen – Faktor vier.

Nun könnte man einwenden, dass das BSW mit seiner Namensstifterin halt ein interessantes und telegenes Aushängeschild besitze. Dem wollen wir hier nicht widersprechen.

Nur: Dasselbe gilt auch für eine Alice Weidel. Auch ein Björn Höcke ist nicht auf den Mund gefallen.

Aber natürlich geht es den gebührenfinanzierten Sendern nicht um solch journalistische Kriterien. Es geht um Politik. Und darum, die Wähler für dumm zu verkaufen.