Wer wissen möchte, was sich in Bachmut abspielt, sollte ins Kino gehen. Der Film «Im Westen nichts Neues» vermittelt einen Eindruck von den Blutmühlen des Ersten Weltkriegs.

Derselbe Irrsinn wiederholt sich in der ost-ukrainischen Stadt. Für Geländegewinne von wenigen hundert Metern werden hunderte, tausende junge Männer abgeschlachtet.

So wie einst in Verdun, so ist es auch in Bachmut der Starrsinn der Generäle, der den Blutrausch befeuert. Denn inzwischen scheint klar zu sein, dass die Ukraine nichts verliert und Russland nichts gewinnt, wenn die Stadt fällt.

Beiden geht es nur um Stolz und Ehre und wie all die vulgären Ausdrücke heissen, mit denen seit jeher Mord im Staatsauftrag bemäntelt wird.

Bachmut wird zum Symbol stilisiert. Noch so ein Schimpfwort, das Dummheit, Borniertheit und Tod vertuscht. Bachmut muss vielmehr ein Fanal sein. Ein Ruf für ein Schweigen der Waffen. Sofort. Denn der Name steht für die Sinnlosigkeit, das Grauen und die Brutalität des Krieges.

Realistisch? Leider nein, denn die EU hat soeben zwei Milliarden Euro freigegeben – für Artilleriegranaten, mit denen das Morden verlängert wird.