Am diesjährigen Zürcher Theaterspektakel urinierte ein Mitglied der feministischen Anarcho-Rockerinnen «Pussy Riot» auf ein Fotoportrait des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin.
Wie der Nebelspalter berichtete, wurde dieser Natursekt-Reigen auch vom Schweizerischen Aussendepartement (EDA) finanziert, das mit dem Theaterspektakel eine mittlerweile zwölfjährige «Partnerschaft» pflegt.
Bis anhin durfte sich das Festival über Zuwendungen in der Gesamthöhe von 1,76 Millionen Steuerfranken freuen. Das diesjährige Pussy-Spektakel wurde mit 155.000 Franken bezuschusst.
Die Häupter von Präsidenten souveräner Staaten mit Fäkalien zu krönen, scheint genau der Humor zu sein, der im EDA gepflegt wird.
2016, nach der Unterzeichnung des Atomabkommens mit dem Iran, war die Schweiz eines der ersten Länder, die beim Wettlauf um die iranischen Handelsmillionen dem theokratischen Unrechtsregime, einem «lukrativen Markt mit fast 80 Millionen Menschen», mit einer Charmeoffensive die Aufwartung machte.
An einer Veranstaltung für iranische und Schweizer Geschäftsleute in Zürich heizte Giulio Haas, damaliger EDA-Botschafter für den Iran, die Goldgräberstimmung an, indem er unter schallendem Gelächter eine Karikatur präsentierte, in der zwei Tauben dem damaligen israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu, einem dezidierten Gegner des umstrittenen Abkommens, auf den Kopf kacken.
Das EDA nahm die Verwendung der Karikatur «zur Kenntnis» und beteuerte, dass Haas «niemanden kränken wollte».
Für das EDA scheint die Darstellung des Ministerpräsidenten eines befreundeten souveränen Staates mit Taubenscheisse auf dem Kopf keine Kränkung, sondern ein Zeichen des Respekts zu sein.
Dem EDA wurden diverse Fragen gestellt – unter anderem, ob dem Theaterspektakel nun – wie beim Hirschhorn-Skandal von 2004 der Pro Helvetia – die Gelder gekürzt werden.
Die EDA-Sprecherin gab sich schmallippig: «Zum erwähnten Anlass äussert sich das EDA nicht.»