Der ZDF-Satiriker Jan Böhmermann war in seinem Podcast «Fest und flauschig» vor Begeisterung kaum mehr zu halten. Ein Hörer hatte ihm brühwarm ein Ereignis vom Oktoberfest erzählt, das Böhmermann sofort öffentlich kolportierte.

Demnach sass der AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah am Oktoberfest im legendären Käfer-Zelt und hat dort 200 Flaschen Champagner bestellt. Doch der Zeltbetreiber Michael Käfer habe die Order storniert, als man ihm gesagt habe, wer der Gast sei.

Danach sei im Käfer-Zelt auch noch «Love-and-Peace-Musik» gelaufen, um Krah abzustrafen, und andere Gäste hätten den AfD-Mann ausgebuht.

Das alles schildert Böhmermann genussvoll. Dumm nur, dass so gut wie nichts daran wahr ist, wie der Stern aufgedeckt hat.

Korrekt ist nur, dass Maximilian Krah am bewussten Abend im besagten Zelt sass, was aber der Zeltbetreiber laut eigenen Angaben gar nicht wusste. Zudem orderte niemand 200 Flaschen Champagner (Kostenpunkt: 30.000) Euro.

Die einzige grössere Champagnerbestellung ging vom Tisch aus, an dem Michael Käfer selbst sass. Der Sicherheitsdienst weiss auch nichts von einem Aufstand der Gäste gegen Krah.

Als ob das alles nicht peinlich genug wäre: Die ZDF-Journalistin Nicole Diekmann verbreitete den Ausschnitt aus dem Böhmermann-Podcast kurz nach Ausstrahlung auf ihrem Kanal auf X – ungeprüft.

Maximilian Krah plant nun, gegen den ZDF-Moderator Unterlassungsansprüche geltend zu machen.