Vor kurzem ging ein Text der Deutschen Presse-Agentur durch die Medien, den gut 200 Mainstream-Plattformen willfährig teilten, mit der immer ähnlich lautenden Überschrift: «Warum Querdenker meinen, recht gehabt zu haben». Diese hatten zwar tatsächlich mit sehr vielem recht (womit eigentlich nicht?), aber im Artikel erfahren wir, dass dies im Nachhinein schlecht war, weil beispielsweise die Skepsis gegenüber der Impfung auf Bauchgefühl beruhte und nicht auf Daten und Fakten, während die Impfbefürwortung des Mainstreams auf, nun ja, reinem Opportunismus und Unterwürfigkeit beruhte, obwohl die Datenlage für die Impfung gruselig war. Will heissen: besser irren auf der (pseudo)wissenschaftlichen Grundlage des Mainstreams als intuitiv und auf Erfahrung gestützt richtigliegen.

Hochfinanzierte Pressesekte

Wer sich noch fragte, wie die Aufklärung des Corona-Unrechts in den Medien vorangeht, darf darin ein Zeichen der Zeit erkennen: Es braucht immer mehr propagandistischen Aufwand, um die Autosuggestion der eigenen Unfehlbarkeit aufrechtzuerhalten. Wenn das so weitergeht, werden die Diffamierungsetiketten à la Querdenker, Covidioten, Esoteriker, Anthroposophen und Reichsbürger schon bald die informellen Ehrentitel der Zukunft sein, gestanzt von einer Branche, die sich gefühlt (ganz nach Bauchgefühl, versteht sich!) selbst mehr Preise verleiht, als sie Mitarbeiter hat. Der Immunologe Kay Klapproth hat daraufhin in einem bemerkenswerten Leserbrief dargelegt, vor welchen Schäden ihn sein Bauchgefühl bereits bewahrt hat. Es darf hiermit als amtlich gelten: Die grösste Desinformationsmaschine war in den letzen drei Jahren der Medien-Mainstream, der sich zu einem Unfehlbarkeitskult, einer hochfinanzierten Pressesekte und einem Wahrheitsministerium nach bester orwellscher Manier herausgebildet hat.

Doch wundert es uns wirklich noch, dass im Mainstream Desinformationspolitik statt Information und Aufklärung betrieben wird? Gesundheitspolitik macht krank, Geldpolitik macht arm, Erinnerungspolitik macht vergessen, Friedenspolitik führt dauernd Krieg, Philanthropen sind Menschenhasser, Diversity ist Eindimensionalität, Frauen tragen Schnurrbart und Männer Röcke, der Arbeitsplatz der Zukunft wird Hausarrest im Home-Office ähneln, mit punktuellem Freigang bei guter Führung, aber man ist ja abgelenkt von Metaverse & Videospielen, von billigen Dopaminen durch Pornokonsum und legalisierte Drogen. Huxley & Orwell haben schon jetzt in Kombination auf schaurige Weise recht gehabt: Die meisten Menschen werden mitmachen bei einer vermeintlichen «Diktatur ohne Tränen».

Mainstream-Medien von heute sind ein variété de l’absurdité. Mediale Gatekeeper sind moderne Schwarzmagier. Je mehr Macht sie haben, die Wirklichkeit zu verdrehen, desto mehr Geld zahlt man ihnen, um genau das zu tun. Die Spitze im Journalismus verdient mehr als Kanzler und Staatsoberhäupter. Dabei sind sie ein one-trick pony, und das seit 2500 Jahren, wenn man Platons Höhlengleichnis heranzieht. Ihre Aufgabe ist es, die flackernden Projektionsbilder an der Wand als Realität zu verkaufen. Platon hat hellsichtig das moderne Mediensystem beschrieben: die Matrix der Wirklichkeit als Illusionsveranstaltung. In dem Masse, wie die Realitätsvermittlung ein Fake ist, kann die darauf beruhende Demokratie auch nur eine Fassade sein. Der Journalist Joseph Pulitzer hat recht behalten: «Eine zynische, käufliche, demagogische Presse wird mit der Zeit ein Volk erzeugen, das genauso niederträchtig ist wie sie selbst.»

Wo bleibt der Aufschrei, dass Assange seit vier Jahren für die Aufdeckung der Wahrheit im Gefängnis sitzt?

Lehren von Bertolt Brecht

Was tut man gegen eine solche Presse? Ihre Lügen sind dokumentiert. Die Hetze gegenüber Andersdenkenden ebenfalls. Die Gleichschaltung sehen wir jeden Tag. Sie sind für jeden Krieg. Sie lecken noch jeden Stiefel für Geld, sie inthronisieren Scharlatane wie Bill Gates und Karl Lauterbach, sie kungeln willfährig mit Regierungen, wie in der Schweiz während Corona. Der einstige Hauptleitartikler der New York Times, John Swinton, hat vor 150 Jahren Journalisten als «intellektuelle Prostituierte» beschrieben. Im Fall des öffentlich-rechtlichen Journalismus ist die «presstitute» ein Feudalherr, der seinem Zuschauervasallen per Zwangsgebühr in die Tasche greift, sich fürstliche Pensionen und Ausschweifungen (siehe RBB) gewährt und Millionen in Kampagnen auf Social Media pumpt, die man vor dem Gebührenzahler verheimlicht. Dagegen soll was genau helfen? Bettelei um Teilhabe? Um eine Sendung mit Ausgewogenheit? Um etwas Dialog und Transparenz? Was wäre das anderes als, Pardon, Arschkriecherei bei einem Feudalherrn? Eine putzige Idee.

«Die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber», heisst ein bekanntes Zitat von Bertolt Brecht. Man müsste ergänzen: «Die noch dümmeren Kälber bezahlen ihre Metzger auch noch.» Die Bevölkerung hat jedes Recht zum Widerstand gegen alle, die eine Umkehrung der Realität durch manipulative Propaganda betreiben. Defund the police? Ich sage: Defund disinformation! Zerbrechen wir den Glaspalast der Vexierbilder, die Matrix des Spiegelkabinetts. Kein Geld mehr für Propagandaministerien! Es gibt kein Recht auf Bezahlung für Lug und Trug. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland verlangt schon nach der nächsten Gebührenerhöhung. Das Propaganda-Monster hat ständig wachsenden Hunger. Bald sollen es zehn Milliarden im Jahr sein. Zehn Milliarden für etwas Fussball, Fernsehgarten, Desinformation, Vertuschung, inkompetentes fact-checking, Transideologie und Gendersternchen-Bullshit.

Man kann realistischerweise keine Aufklärung von Fehlern von einer Institution verlangen, die sich selbst für unfehlbar hält. Der Bürgerrechtler Malcolm X hat die Medien zu Recht als mächtigste Institution der Welt bezeichnet: «Sie können Unschuldige für schuldig und Schuldige für unschuldig erklären.» Wo bleibt der Aufschrei, dass Julian Assange seit vier Jahren für die Aufdeckung der Wahrheit unschuldig im Gefängnis sitzt? Wo bleibt der #MeToo-Aufschrei, wenn Joe Biden notorisch vor laufender Kamera Kinder begrapscht? Wann sprechen wir über die prominenten Namen aus dem Adressbüchlein des bekanntesten Pädophilen der Welt, Jeffrey Epstein? Diese Namen sind für jedes Kind ungefähr so leicht zu finden wie Druckfehler in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Komplizenschaft und Mitläufertum

Effektiver Widerstand kann nur dort Sinn machen, wo er etwas verändert. Der Ausstieg des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit führt über die Abschaffung derjenigen, die davon leben, dass sie andere unmündig halten. Hören wir auf, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu bezahlen. Stornieren wir die Zahlungsaufträge an mediale Gaukler und Falschmünzer. Das Mediensystem ist der Dreh- und Angelpunkt der Macht. Wer dieses Mediensystem noch mit Zahlungen unterstützt, macht sich mitschuldig durch Komplizenschaft und Mitläufertum. Und zwar durch Finanzierung von Informationsterrorismus.

Holen wir uns die Realität zurück. Jetzt.

Milosz Matuschek ist Jurist und Herausgeber von www.freischwebende-intelligenz.org. Zuletzt veröffentlichte er den Spiegel-Bestseller «Wenn’s keiner sagt, sag ich’s» (Fifty-Fifty, 2022).