«Wasser sucht sich seinen Weg.» Trifft es auf ein Hindernis, schlägt es eine andere Richtung ein.
Kaum zehn Jahre ist es her, da war Russland Mitglied der G-8, der Allianz der weltführenden Nationen. Putin hatte einen Sitz am Tisch der Mächtigen der globalen Diplomatie. Tempi passati. Seit der Kreml-Chef seine Armee in der Ukraine einrollen liess.
In den letzten zwei Jahren ist Russland in einem Ausmass isoliert worden, wie es seit den dunkelsten Tagen des Kalten Krieges nicht vorkam.
Wasser sucht sich seinen Weg. Putin, vom Westen geächtet und mittels Haftbefehl am Reisen gehindert, wendet sich gegen Osten. Und findet dort neues Feld. Und neue Freunde. Auch solche, die er sich früher vom Leib hielt.
«In der postsowjetischen Ära hat sich Russland bemüht, Nordkorea auf Distanz zu halten: freundlich, aber nie zu vertraulich», erklärt Russland-Historiker Mark Galeotti. «Jetzt aber ist Putin auf diplomatischem Kurs und versucht, eine Achse antiwestlicher Pariastaaten in der ganzen Welt aufzubauen.»
Es ist eine Bromance der Geächteten. Russland und Nordkorea stehen beide unter Sanktionen. Beide halten sich mit gegenseitiger Hilfe, mit Öl, Essen, Waffen am Leben, und dies gar nicht schlecht.
Nun wurde die Allianz in Pjöngjang mit Pomp und einem polierten Präsent zementiert.
Nach einer Spritztour in der Panzerlimousine der Marke Aurus (Russengold) schworen sich die beiden gegenseitig Hilfe und unterzeichneten ein Abkommen. Der Inhalt wurde nicht publiziert. Nach Bekunden beider Seiten soll es sich um eine bahnbrechende Vereinbarung handeln. Im Falle einer «Aggression» werde man sich gegenseitig helfen, hiess es.
Was sich in Pjöngjang festigt, ist je nach Blickwinkel
- eine «Achse des bösen Willens», wie sie der Historiker Niall Ferguson im Weltwoche-Interview jüngst skizzierte
- oder die Widerstandsfront gegen die Hegemonie des «Weltpolizisten» USA und den Westen.
Zu dieser Front zählen auch die iranischen Mullahs, die nach einer Atombombe trachten. Das nach Freiheit strebende persische Volk – allen voran die Frauen – in Beugehaft halten. Mit ihren Spiessgesellen Hisbollah, Hamas und Huthis den Nahen Osten aufmischen. Nach einer prosperierenden Friedensphase, eingeleitet durch Donald Trump.
Wer im Westen seine Heimat sieht und überzeugt ist, dass sich für dessen Werte – trotz Mängeln, Widersprüchen und Woke – einzustehen lohnt, der zieht zwei Schlüsse aus dem Schulterschluss von Pjöngjang.
Erstens: Durch Ausgrenzung lassen sich Konflikte nicht lösen.
Zweitens: Um neue Konflikte zu verhindern, ist militärische Stärke unverzichtbar.
Gemäss der Doktrin «Frieden durch Stärke», die Ronald Reagan am Republikanischen Konvent 1980 mit folgenden Worten umriss: «Wir wissen nur zu gut, dass der Krieg nicht ausbricht, wenn die Kräfte der Freiheit stark sind, sondern wenn sie schwach sind.»
Ob Putin einen 18-wheeler chauffiert wie Biden? https://nypost.com/2021/07/29/biden-mocked-for-claiming-he-used-to-drive-an-18-wheeler/
Was lernen wir daraus: Verbrecher fahren gerne Luxuskarossen - allerdings weiß niemand ob das russische Auto auch wirklich fahren kann.
Der Westen hätte Russland so sehr gebraucht im Kampf gegen den politischen Islam. Russland wollte lediglich, dass die Ukraine militärisch neutral bleibt. Aber nein, die Gier von Black Rock & anderen Finanzoligarchen war so groß, dass sie den Putsch auf dem Maidan mithilfe von Geheimdiensten inszeniert haben. Nun hat man Putin in die Hände Chinas und Nordkoreas getrieben & wir stehen am Rande eines 3. Weltkriegs. Kluge Diplomatie statt geopolitische Dummheit im Interesse Europas ist gefragt.