Es braucht schon allerhand, damit alle bürgerlichen Parteien zusammenspannen – und dies sogar in Zürich über die Stadtgrenze hinaus.

Die rot-grüne Verkehrspolitik und der Aktivismus zugunsten des Velos führt nun aber dazu, dass es am linken Seeufer zwischen Wollishofen (Stadtkreis 2) und der Seegemeinde Kilchberg zu einem Schulterschluss zwischen FDP, SVP und Mitte kommt.

Hintergrund der parteiübergreifenden Solidarität sind Pläne der Stadt Zürich für die Velovorzugsroute Wollishofen, die durch die Tannenrauch- und Kilchbergstrasse bis an die Stadtgrenze führen soll.

Dort hätten Velofahrer nicht nur Vortritt – sondern erhielten auf Kosten von 110 Parkplätzen auch viel mehr Platz. Ein weiterer Kritikpunkt der Anwohner ist die Sicherheit: Die werde schon heute durch rücksichtslose und zu schnelle Velofahrer gefährdet.

Auf viel Unverständnis stösst ausserdem der «Riegel» für Autos an der Kilchbergstrasse auf Höhe Stadtgrenze. Quartierbewohner sprechen von einer «Berliner Mauer». Die Fahrt von und nach Kilchberg mit dem Auto werde mit dem neuen Verkehrsregime und dem Erstellen von Verkehrshindernissen stark eingeschränkt. Nicht zuletzt deshalb wird der Widerstand immer lautstarker.

Wollishofen und Kilchberg sind aber keine Einzelfälle. Wegen des Unmuts von Anwohnern kommt die Umsetzung der Velovorzugsrouten in Zürich bisher nur schleppend voran. Von den insgesamt 130 Kilometern, welche die Stadt bis zum Jahr 2031 bauen möchte, sind erst vier Kilometer umgesetzt.

Diverse «Velo-Highways» sind wegen Rechtsverfahren blockiert. Daran wird sich so schnell nichts ändern.