Sommaruga auf Arbeitsbesuch in der tschechischen Hauptstadt.

Mit verklärtem Entzücken twittert sie von diesem Treffen, dass sie zum Beispiel mit dem Tram von einem Anlass zum nächsten fährt.

Sie schaltet auch ein entsprechendes Foto von sich selbst und dem tschechischen Verkehrsminister Martin Kupka.

Dieselbe Sommaruga, die hier klimapolitisch vorbildliches Verhalten demonstrieren will, fliegt jedoch mit dem Bundesratsjet zur Ukraine-Konferenz ins Tessin.

Das passt irgendwie nicht zusammen.

Es gibt wahrscheinlich gute Gründe, dass sie das Flugzeug für ihre Lugano-Reise benutzt hat. Wer aber derart penetrant ständig von «Klimakrise» spricht, sollte wenigstens in dieser Hinsicht konsequent sein.

Haben nicht ihre Genossinnen und Genossen vor Jahren aus Klimaschutzgründen ein Verbot für Inlandflüge gefordert?

Hat nicht auch schon SP-Co-Präsident Cédric Wermuth ein Flugverbot für alle Destinationen in Europa gefordert, die in zehn bis zwölf Stunden mit dem Zug erreichbar sind?

SP-Bundesrat Alain Berset fliegt in seiner Freizeit zum Spass herum, SP-Bunderätin Simonetta Sommaruga reist mit dem Bundesratsjet zu einer Konferenz in Lugano.

Aber so ist das halt bei den Sozialdemokraten: Es gibt das Sagen und es gibt das Tun.

Dem sagt man auch Doppelmoral.