Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch hat sich in seinem Newsletter «Hauptstadtbrief» für seine Zustimmung zur Grundgesetzänderung entschuldigt. Er richtete das Schreiben an seine Kinder, Enkel und enttäuschte Wähler und erklärte, dass er das beschlossene Schuldenpaket bis auf eine Ausnahme ablehne – doch die Sicherstellung der Verteidigungsfähigkeit habe für ihn Priorität.

Er schreibt: «Ich danke allen für gegebenen Rat und entschuldige mich bei meinen fünf Kindern und zwei Enkeln sowie denen, die von dieser Entscheidung persönlich enttäuscht sind.»

Willsch schildert, dass er vor der Abstimmung intensive Gespräche mit CDU-Verbänden geführt habe. Dabei habe sich gezeigt, dass eine Stärkung der Bundeswehr überparteilich unterstützt werde. Die anderen Aspekte des Pakets – darunter die Finanzierung von Infrastruktur und Klimaschutzmassnahmen in Höhe von 500 Milliarden Euro – kritisiert er hingegen als unbestimmt und potenziell hinderlich für Investitionen.

Seine Zustimmung begründet Willsch damit, dass es ein «starkes Signal» an Nato-Partner und Gegner sende. Gleichzeitig knüpft er seine Entscheidung an politische Forderungen: eine Wende in der Wirtschaftspolitik, den Abbau von Bürokratie sowie die Beendigung illegaler Migration. Ohne tiefgreifende Reformen drohten schuldenfinanzierte Investitionen zu verpuffen.

Trotz seiner Unterstützung für die Bundeswehr-Finanzierung hält Willsch die Grundgesetzänderung insgesamt für problematisch. Die Aussicht auf «schmerzfreie Finanzierungsmöglichkeiten politischer Wünsche» werde notwendige Strukturreformen erschweren, warnt der CDU-Politiker.