In einem Livestream auf Instagram mit dem Bundestagsabgeordneten Christoph Ploss (CDU) äusserte sich der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zur möglichen Aufnahme von Flüchtlingen aus Gaza mit deutlichen Worten. So sagte Spahn wörtlich: «Nein, wir sollten keine Flüchtlinge aus dem Gazastreifen aufnehmen.»

Vielmehr sieht der Politiker die Staaten der Arabischen Liga, die sich jüngst in Riad trafen, um ihre Solidarität mit den Palästinensern auszudrücken, in der Verantwortung. Konkret benannte Spahn Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien und den Libanon. «Es ist doch bezeichnend und eigentlich auch jämmerlich», so der 43-Jährige, «dass Ägypten sich weigert, die Grenze zum Gazastreifen zu öffnen.» Wenn schon Ägypten Sorge habe, dass mit den Flüchtlingen aus Gaza auch Terroristen kämen, sollte Deutschland «fünf Mal nachdenken», bevor wir wieder die Ersten seien, die sagen: «Wir sind tausende Kilometer weg, wir müssen jetzt diejenigen sein, die aufnehmen.»

 

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Zwar spricht sich Spahn für eine Fortsetzung der humanitären Hilfen aus Deutschland für die Palästinenser aus, die Verantwortung zur Aufnahme von Flüchtlingen liege jedoch einzig bei den arabischen Ländern.

Spahn sagte dies auch vor dem Hintergrund der anti-israelischen Demonstrationen in Deutschland. Auch gebe die Bundesrepublik allein in diesem Jahr 40 bis 50 Milliarden Euro für die Versorgung von Asylbewerbern aus. Das sei mehr als für Bildung und Forschung. Dies ginge auch finanziell in dieser Grössenordnung nicht mehr so weiter.

Jeden Tag kämen 1000 Menschen nach Deutschland und hätten Anspruch auf Leistungen. «Das geht nicht. Das will ich auch so nicht. Das will die grosse Mehrheit der Deutschen nicht», führte Spahn gegenüber Ploss aus. Eine Lösung sieht Spahn vor allem in Kontrollen an den EU-Aussengrenzen.

Am Montag war bekannt geworden, dass das Auswärtige Amt dafür gesorgt hatte, dass 320 Flüchtlinge aus Gaza ausreisen konnten. Sie wurden zunächst in der deutschen Botschaft in Kairo untergebracht. Bei Sicherheitsbehörden, die beim sogenannten Visa-Konsultationsverfahren eingebunden sind, besteht die grosse Sorge, dass unter dem Deckmantel des Familiennachzuges auch Hamas-Terroristen nach Deutschland gelangen könnten.